Plattenkritik

UNDERØATH - Erase Me

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 07.04.2018
Datum Review: 07.04.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. It Has To Start Somewhere
2. Rapture
3. On My Teeth
4. Wake Me
5. Bloodlust
6. Sink With You
7. ihateit
8. Hold Your Breath
9. No Frame
10. In Motion
11. I Gave Up

Band Mitglieder

 

Spencer Chamberlain - voc
Timothy McTague - git
James Smith - git
Grant Brandell - bass
Christopher Dudley - keys
Aaron Gillepsie - drum, voc

UNDERØATH - Erase Me

 

 

8 Jahre nach dem letzten Album stellen UNDERØATH mit “Erase Me” (Fearless Records) ein neues Album vor. Damit ist das Comeback, das bereits im letzten Jahr durch Live-Auftritte gefeiert wurde, perfekt. UNDERØATH haben ein zum großen Teil sehr rockiges Album produziert und blicken nur vereinzelt zurück auf die musikalisch stürmischen Anfangstage. Dabei greift “Erase Me” alte UNDERØATH-Zeiten durchaus auf, zeigt aber insbesondere, dass die Zeit eine musikalische Veränderung bewirkt hat.

Play! “It Has To Start Somewhere” erinnert an frühere Zeiten. Wild, schnell, extrem! In diese Kerbe schlägt auch die erste Single “On My Teeth”. “Rapture”, als zweite Single des Albums, die vorab veröffentlicht wurde, bewegt sich in einem anderem Fahrwasser und kommt deutlich eingängiger als der Opener daher. UNDERØATH lösen sich von ihrer Metalcore- und Emo-Vergangenheit und erschaffen einen Rocksong, der völlig ohne Screams auskommt. Beim ersten Hören durchaus etwas gewöhnungsbedürftig. Ähnlich entwickeln sich auch viele weitere Songs des Albums. “Wake Me” ist einer der schwächeren Songs und wirkt besonders im Vergleich zum vorangehenden “Rapture” fast ein wenig langweilig.

Mit “Sink With You” schraubt die Band aus Tampa, Florida wieder etwas mehr an Tempo und Brachialität, wobei sich ruhige, zurückgenommene Strophen mit unruhigen, treibenden Refrains abwechseln. Im Refrain vom anschließenden “ihateit” erinnert die Stimme von Spencer Chamberlain an die der EMIL BULLS. Auch die eher zurückgenommene, gehauchte Bridge lässt den Vergleich nochmal aufleben.

Weg von den EMIL BULLS, hin zu UNDERØATH! In den Strophen von “Hold Your Breath” schreit sich Chamberlain mal wieder so richtig schön die Seele aus dem Leib. Aber auch bei diesem Song, wie bei fast allen Songs des Albums, liegt das Hauptaugenmerk auf dem Clean-Gesang von Chamberlain, der von Zeit zu Zeit durch Aaron Gillepsie unterstützt wird. Metalcore und Stadionrock wechseln sich bei diesem Song sehr passend ab. 

“No Frame” ist ein verspielter, mit elektronischen Elementen versetzter Track, der jedoch kein großes Aufsehen erregt. “In Motion” könnte eine Hymne werden und zeigt, dass die rockige und weniger Metalcore-lastige Seite der Band sehr gut zu Gesicht steht. Ob das jeder Fan der ersten Stunde ähnlich sieht, muss die Zeit beantworten. Die Bridge des Songs ist definitiv aber auch etwas für ältere Fans und eines meiner persönlichen Highlights der Platte.

“I Gave Up” als elfter und ruhigster Song des Albums schließt das “Erase Me”-Kapitel. Den super-sanften Strophen folgen bei diesem Song kraftvolle Refrains:

“Take the keys to my car
Just drive me far, far away
From this hospital bed
Where my soul is sick
And I'm scared of it

I gave up
Somebody help me”

UNDERØATH haben mit “Erase Me” eine musikalische Weiterentwicklung durchgemacht, die insbesondere bei Fans der ersten Stunde durchaus auf Abneigung stoßen könnte. Aber Veränderung muss nicht Schlechtes heißen, denn das veränderte Gesicht steht der Band überaus gut.

Autor

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Peter

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30 | Hamburg https://bit.ly/2mIqTwg