“What if Jack the Ripper had played in a band? A heavy metal band?” Wenn man WE SELL THE DEAD Glauben schenken mag, ist das DIE Frage, welche die Band hat entstehen lassen und entsprechend geformt, sowie beeinflusst hat. Hört sich spannend an, lässt dann aber im Gegenzug bei mir mindestens genauso viele Fragezeichen zurück und hilft vorab nur bedingt, um sich eine Vorstellung davon zu machen was den Hörer bei „Heaven doesn't want you and hell is full“ erwartet.
WE SELL THE DEAD, das sind IN FLAMES’ Niclas Engelin an der Gitarre, der ehemalige HIM-Drummer Gas Lipstick, Jonas Slättung am Bass und Apollo Papathanasio am Gesang (SPIRITUAL BEGGARS).
Es beginnt mit „Echoes of an Ugly Past“ düster, schleppend, aber dennoch mit einem zielstrebig treibenden Groove versehen, vielleicht ist genau auf diese Art und Weise damals Jack the Ripper durch die Straßen Londons gezogen. So wäre dann auch der Bogen der Aussage der Band gespannt. Man muss sich auf WE SELL THE DEAD einlassen, auf den Zug aufspringen, sich von den einfachen, aber im gleichen Maßen guten Riffs und der erzeugten Atmosphäre einnehmen lassen. Bei „Imagine“ nimmt die Fahrt dann mal etwas mehr Tempo und die Gitarrenriffs sind stellenweise ein wenig verspielter und nehmen kurzzeitig den Groove etwas heraus, um dann aber einige Takte wird die Weiche dann aber wieder auf Dynamik gestellt. „Turn it over“ stellt im Anschluss für mich eines der Highlights des Albums dar, ein richtig gutes Riff, welches sich durch den Großteil des Songs zieht und sehr schöner druckvoller Gesang, wobei mit leichten Schwächen, wenn die Vocals nur gesprochen wirken und nicht so wirklich ins Gesamtbild passen. „Too cold to touch“ ist die Ballade des Albums, Pianoklänge untermalen die akustischen Gitarren, Überraschungen bleiben jedoch aus und der Song wirkt dann doch ziemlich vorhersehbar.
Wer auf einfachen groovigen Metal mit einer guten Portion Rock steht, kann WE SELL THE DEAD mal ausschecken, so ganz mag der Funke bei mir nicht überspringen, es sind einige wirkliche gute Parts in den Songs enthalten, in der Gesamtheit fehlt dann aber doch noch einiges für ein wirklich gutes Album.