Plattenkritik

YOUTH FOUNTAIN - Letters To Our Former Selves

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Info

Release Date: 30.03.2019
Datum Review: 30.03.2019
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Helpless
02. Letters to Our Former Selves
03. Rose Coloured Glass
04. Moody
05. Worried
06. Complacent
07. Ache
08. Deadlocked
09. Furlough
10. Lucid
11. Grinding Teeth
12. Blooms

Band Mitglieder

 

Cody Muraro (Vocals)
Tyler Zanon (Gitarre, Vocals)

YOUTH FOUNTAIN - Letters To Our Former Selves

 

 

Die Wagnis, das Gesamtbild auf einmal zu betrachten, zahlt sich nicht immer aus - oder zumindest nicht immer sofort. Dennoch trauen sich YOUTH FOUNTAIN aus Vancouver trotz ihrer noch ueberschaubaren musikalischen Karriere einen Blick auf die Hoehen und Tiefen der letzten zehn Jahre inmitten des Leben zu werfen.
 
Auf "Letter To Our Former Selves" eilen Cody Muraro (Vocals) und Tyler Zanon (Gitarre, Vocals) altbekannte Mittel zur Hilfe: "Worried" oder "Deadlocked" sind energische, erfrischende Poppunksongs im Gewand der Nachbarn von LIVING WITH LIONS oder auch fruehen THE STORY SO FAR. Preschende Drums, schnittige Riffs, der Focus aber liegt stets auf den zweistimmigen Geaengen. Zanon und Muraro klingen erst zusammen komplett. Beweise dafuer sind etwa der Titelsong nach seinem cineastischen Intro, oder das melancholische "Moody". Wo SEAWAY sich im Pop verfangen und NO TRIGGER stetig aggressiv zur Sache gehen, grinsen sich YOUTH FOUNTAIN ueberlegen ins Faeustchen. Die zehn Songs plus Intro plus Interlude bleiben dank geschichtetem Songwriting auch nach multiplen Durchlaeufen spannend und selbstbewusst, das nach moderneren SET YOUR GOALS klingende "Rose Coloured Glass" bleibt dabei genau kleben wie das von 90'er Emocore beeinflusste "Lucid".
YOUTH FOUNTAIN erinnern daran, wie wichtig in Zeiten von STATE CHAMPS und Co das "Punk" in "Poppunk" sein kann. "Grinding Teeth" hat vielleicht bereits ein paar Jahre auf dem Buckel, jedoch klingt die hier dargebotene Albumversion so sehr nach 2019 wie die Mietpreise in Neukoelln. Gepaart mit den persoenlichen Lyrics und einem gesunden Level an Frische schaffen die Kanadier mit "Letter To Our Former Selves" definitiv den Sprung ueber den Durschschnittsbalken.

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.