Minimalistische Musik läuft ja immer Gefahr lediglich zur Hintergrundmusik degradiert zu werden. Schlecht muss das natürlich nicht sein, schließlich braucht es solche Musik doch auch. Aber wer will schon Musik machen bzw. Arbeit in etwas stecken, wo keiner richtig zuhört?
EDPORTH bewegen sich elegant zwischen diesen beiden Polen entspanntes Hintergrundgeplätscher und Musik, die es auch wert ist mal etwas bewusster wahrgenommen zu werden. Aber mal Hand aufs Herz: Wirklich viel passiert auf „Saying Vamos And Thinking Let’s Go“ natürlich nicht. Doch der gute Mann hinter der Musik (der da heißt Patrizio Plastra) weiß das musikalische Geschehen derartig geschickt zu lenken, dass es auf der einen Seite im Zuge des Minimalismus nicht langweilt, zum anderem aber auch die Songs nicht mit Ideen überfrachtet. Das Resultat sind 7 verträumte Kompositionen irgendwo zwischen elektronischen Geknister und dezenten Akzenten wie Klavier oder chorartigen Vocaleinsatz, der so klingt als käme er vom Keyboard. Nicht zuletzt erzeugt aber „Saying Vamos…“ eine – und zwar zauberhaft sphärische, friedliche – Atmosphäre und entgeht somit jenem potenziellen Genickbruch, welcher Vertreter minimalistischer Klänge so oft winkt. Übrigens kann EDPORTH seine mentale Nähe zu so manch Nachbarn aus der Postrock-Ecke nicht verbergen, selbst wenn keinerlei Gitarren auf „Saying Vamos…“ hörbar sind – das Feeling ist jedoch beinahe dasselbe.
Ob nun unter dicken Kopfhörern oder nur so nebenbei – EDPORTHs Einstand ist auf jeden Fall hörenswert. Zumal man das Ganze HIER auch kostenlos gedownloaded werden darf. Gute Sache.