Plattenkritik

ARLISS NANCY - Greater Divides

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 13.05.2016
Datum Review: 08.04.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Alluvial
02. Don't You Forget
03. Dufresne
04. Before You Go
05. Finches
06. Bar Of The Century
07. Factory Smoke
08. Much Of Anything
09. Brother, I Tried
10. Momentum

Band Mitglieder

 

Cory Calll - Guitar / Vocals
Diesel J - Drums
Chris Love - Keys
Kyle "GB" Oppold - Bass /Vocals
Jason Larson - Guitar

ARLISS NANCY - Greater Divides

 

 

Der heisere Zugspitzenrock von ARLISS NANCY erinnert ein weiteres Mal daran, dass es im Leben Gewinner und Verlierer gibt. Und zwischendrin unzählige Arten, die persönliche Balance aus beiden Extremen zu finden.  

 
Reue, Treue und die wärmespendende Heartlandorgel der Band aus Colorado sorgen im Alleingang für eine verdiente innere Umarmung. Wer das Leben mit einer endlosen Klospülung vergleicht, der horche auf und lerne aus der traurigen Hoffnung, die Songs wie "Alluvial" oder "Brother, I Tried" befeuert. Melodie und Stimme treten das Erbe von THE GASLIGHT ANTHEM an, weil - klar - einer muss sich die Last ja auftischen. Das Ergebnis klingt trotzdem frisch und motivierend und mimt oftmals den Lichtkegel im Nebel. "Don't You Forget" besänftigt mit Hookline und zaertlichem Stoß in die Seite, Boss Springsteen und ein einsam puckerndes Herz sind Zeugen. Dann schaufelt "Dufresne" Country und echte Gefühle den Berg hinauf. Punk, Tinte, Whiskey - für alles was Spaß macht ist Platz im ARLISS NANCY-Bus, dann geht die Reise von THE CLASH bis LUCERO und zurück. Immer mit dabei: das krächzende Organ von Cory Calll bzw Kyle Oppold, denen man Zweifel, Vergleiche und Schmerzen blind abkauft. "You can only let yourself down so many times" heisst es im sonst dynamischen "Much Of Anything", im melancholischen "Bar Of The Century" hingegen trinkt die Realitaet direkt am Nachbartisch: "I had a friend and I lost him / I guess that's life / Some people get rich, some people they quit, yeah some people die". ARLISS NANCY wissen also nicht nur, wie man sich im Ernstfall um den Verstand saeuft. Viel mehr drueckt die Band ihren Kummer in Melodien und Akkordfolgen, die behaftete Seelen direkt mit sich reissen. "Before You Go" ist ein Punkrock gewordener Leitspruch, "Momentum" hingegen sonnt sich abschliessend schuechtern auf der Rueckbank. Gewinner, Verlierer, Traumtaenzer - mit "Greater Divides" holen ARLISS NANCY alle Kaliber am jeweiligen Horizont ab und schenken grosszuegig nach.

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.