Plattenkritik

ASPHYX - Necroceros

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 22.01.2021
Datum Review: 20.01.2021

Tracklist

 

1. The Sole Cure is Death
2. Molten Black Earth
3. Mount Skull
4. Knights Templar Stand
5. Three Years Of Famine
6. Botox Implosion
7. In Blazing Oceans
8. The Nameless Elite
9. Yield Or Die
10. Necroceros

Band Mitglieder

 

Vocals = Martin van Drunen
Bass = Alwin Zuur
Guitars = Paul Baayens
Drums = Stefan Hüskens

ASPHYX - Necroceros

 

 

Wenn es um eine der bekanntesten europäischen Death Metal Relikte geht, fallen einem ganz schnell Floskeln der Vergangenheit ein: Nur wo ASPHYX draufsteht, ist auch ASPHYX drin. Oder: ASPHYX - da weiß man, was man hat. Vielleicht auch: Und läuft. Und läuft. Und läuft. Wie auch immer, die Holländer waren von Anfang an dabei und zementieren ihren Ruf als unverwelkbar mit ihrem nunmehr zehnten Album „Necroceros“. Es scheint zu laufen, denn die Besetzung hat sich seit ihrem letzten Album „Incoming Death“ nicht geändert und das mutet schon wie ein kleines Wunder in dieser bisher so besetzungswütigen Band an. Eine kleine Änderung gab es im Mix und Mastering, denn anstatt wieder auf die Dienste von Dan Swäno zu setzen, wurde diesmal das Soundzepter an Sebastian "Seeb" Levermann übergeben. Und von Beginn an wird klar, dass dieses eine sehr gute Entscheidung war, denn druckvoll, oldschool und livehaftig wollten und sollten sie klingen.

Natürlich gibt die Setlist keine großen Überraschungen her, zu eigentümlich und unverkennbar ist der ureigene Stil. Martin van Drunen bellt und krächzt wie eh und je, wobei konstatiert werden muss, dass seine Stimmbänder nichts an Aggressivität und Bissigkeit eingebüßt haben. Den Songs mangelt es auch nicht an Ideenreichtum, die die schmale Bandbreite im ASPHYX eigenen Death/Doom Universum zulässt. Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig und nach einiger Zeit überragend mutet eine mehr als sonst verspielte Melancholie im Gitarrenbereich an, die unter dem Banner „Weiterentwicklung“ subsumiert werden könnte (als Beispiel muss „Three Years Of Famine“ genannt werden). Unverhörbar dabei der Gitarreninput von Paul Baayens, der sich von Album zu Album steigert. Auch gefallen Tempowechsel innerhalb einiger Songs, so beginnt und endet „Mount Skull“ fast balldesk und ballert in der Mitte aus allen Rohren. Auch auf dem neuen Album gibt es einen Deathhammer, dieser hört auf den Namen „Botox Implosion“ und bereits zu den ersten Takten kann die Coronabude in ihre Einzelteile zerlegt werden. Auffällig auch, dass sich keine Filler oder Abnutzungserscheinungen erkennen lassen, so dass „Necroceros“ langlebig und nachhaltig produziert wurde.

„Necroceros“ (ein Mittelding aus Leiche und Rhinozeros übrigens…) definiert den Death/Doom sicherlich nicht neu, aber 2021 muss die von ASPHYX auf „sehr hoch“ gestellte Latte erst einmal eingerissen werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die eingeschworene Truppe bald wieder auf den Bretter,, die die Welt bedeuten, zu bewundern ist.

 

 

Autor

Bild Autor

Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt