Plattenkritik

Alive At Last - Anchors Aweigh

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Release Date: 14.08.2009
Datum Review: 26.08.2009

Alive At Last - Anchors Aweigh

 

 

ALIVE AT LAST - Anchors Aweigh. Nicht nur durch die massive Ansammlung des ersten Buchstaben des Alphabets kommt man schnell auf den Trichter, das diese junge Band am besten ganz schnell oben in den Listen dieser Welt auftauchen möchte. ALIVE AT LAST sind auf die ersten, oft entscheidenden Moment gut vorbereitet. Sie haben schicke Promo-Fotos, einen eingängigen und gut produzierten Sound und eine hübsch gestaltete EP, die bei jedem gängigen Download-Service zu finden ist. Dazu ein halb Dutzend Empehlungen von Magazine und mit Pretty Pink ein kleines Label im Rücken. Ein Kraftakt, der notwenig ist in einem Genre, wo es massenweise Konkurrenz und kaum Abwechslung gibt.

Und der erste Eindruck wäre fast ein guter gewesen. Da war etwas von massiven Stilwechseln zu lesen, die Band spricht in Interviews von Punkwurzeln im Bandeigenen Sound und auch die Reviews über die aktuelle Demo sind positiv. Doch bei ALIVE AT LAST ist es der zweite Eindruck, der prägt. Der Kraft- und Ideenlose Sound zum Beispiel, in dem statt massiven Stilwechseln immer das selbe Muster verfolgt wird. Punkwurzeln haben wohl auch MIA. mehr als ALIVE AT LAST, und Reviews beginnen mit "Es ist nie einfach, über bekannte bzw. befreundete Bands zu schreiben".

Vor ein paar Jahren hätte man ALIVE AT LAST einfach den Emocore-Stempel aufgedrückt. Dieses oft mit Vorurteilen behaftete Genre, das den Spagat zwischen Pop und Hardcore versucht, immer zwischen Eingängigkeit und Verspieltheit pendelt. Beim steten Wechselspiel der Pole überwiegt hier definitiv der Eingängige. Der Sound ist glasklar, die Songs jedoch ebenfalls durchschaubar und glatt. Es scheint als möchten sich die Jungs austoben, dabei aber niemandem weh tun. Auch durch die Texte zieht sich das Credo, dahingeseufte Zeilen wie "give me your hand an let the daylight shine, our hearts are both together in this times" sind für Sommerabende am MySpace-Gefühlssee geschrieben, nicht aber für einen Herbstabend mit Plattenspieler und Wein.

Anchors Aweigh lautet das Motto der EP. Doch von ihren Ankern respektive Vorbildern scheint die Band sich nur marginal trennen zu können. Man kann ALIVE AT LAST nicht vorwerfen, das Anchors Aweigh eine schlechte Demo ist. Denn das ist sie nicht, wer sich mit einer Schnittmenge aus ALESANA und FIRE IN THE ATTIC wohlfühlt kann hier eine Sommerliebe finden, die vielleicht sogar einen ersten Flirt und die Wartezeit auf einen Nachfolger überdauert. Wer jedoch Wert auf etwas eigenständiges und mutiges legt, der wird sich mit ALIVE AT LAST nicht anfreunden können.

Für Fans von: ALESANA, SILVERSTEIN, FIRE IN THE ATTIC
Anspieltipps: Requiem For Older Days, Anchors Aweigh


Trackliste:

1. Requiem for older days
2. 2000 Lightyears
3. Since Promises were broken
4. Anchors Aweigh
5. We all fall down
6. Give it up (in your arms)
Bonus Track: Run the world (Acoustic)

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Torsten H.

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