Plattenkritik

Alkaline Trio - This Addiction

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Release Date: 19.02.2010
Datum Review: 17.02.2010

Alkaline Trio - This Addiction

 

 

Zugegeben – „Agony And Irony“ war nicht so der Burner, aber bin ich wirklich der einzige Mensch auf Erden der diesem Album seine Vorteile abgewinnen konnte? So desaströs wie die Platte in aktuellen Interviews und Reviews dargestellt wird war sie keinesfalls. Und wer weiß ob all dieser Quatsch von wegen „Back to the Roots“ nicht in zwei Jahren wieder verworfen wird und bis dahin „This Addiction“ nicht auch als schwacher Abklatsch alter Tage gilt? Denn so toll dieses Album ist, so bezieht sich viel dieser Lobhudelei doch nur auf die Labelsache. „Agony And Irony“ hatte von Anfang an wenig Chancen im Fanlager, eben wegen dem Major Label. Sowas ist grundsätzlich scheiße von einer Band, wenn sie versucht, die Ernte ihrer harten Arbeit einzufahren. Und jetzt kommt „This Addiction“ raus, endlich nicht mehr auf einem Major und gleichzeitig sogar auf dem eigenen Label. Geiler geht’s kaum und ganz plötzlich ist das Album auch wieder erste Sahne. Was ist dran?

Zugegeben: „This Addiction“ hat mit der glattgebügelten Produktion des Vorgängers nichts mehr gemein, aber auch genauso wenig mit einer Platte wie „goddammit“. Vielmehr haben die drei Herren ihren Platz zwischen den beiden Extrem-Polen gefunden und haben dort losgelöst vom Major- und Undergrounddruck ein tolles Album eingespielt, welches bei aller Schönheit auch seine Makel hat. Denn wie das beim ALKALINE TRIO so ist, kennt man inzwischen irgendwie alles. Das soll keineswegs böse klingen. Es ist nur so, dass man nicht viel Neues erzählen kann. Textlich (und auch auf dem Cover) orientiert man sich am Sog aus Drogen und natürlich der Liebe, vergleich jene mit Heroin und schließt somit auf einer Platte mehrere Kreise gleichzeitig. „This Addiction“ ist dabei mehr Punk als noch der Vorgänger und gibt sich wie ein Freund, den man nach langer Zeit wiedertrifft: Zuerst hat man Berührungsängste, nach kurzer Zeit aber ist es wie immer: Vertraut und hymnisch gut!

Tracklist:

1. This Addiction
2. Dine, Dine My Darling
3. Lead Poisoning
4. Dead on the Floor
5. The American Scream
6. Off the Map
7. Draculina
8. Eating Me Alive
9. Piss and Vinegar
10. Dorothy
11. Fine

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Raphael

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