Plattenkritik

BRUTALITY WILL PREVAIL - Misery Sequence

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Info

Release Date: 13.09.2019
Datum Review: 18.09.2019
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

1. Misery Sequence
2. Slither
3. Twisting the Knife
4. Deny the Truth
5. Unsettling
6. Sense of Doubt
7. End of Me
8. Breathless
9. The Bitter End

BRUTALITY WILL PREVAIL - Misery Sequence

 

 

Heiliger Bimbam, was geht denn hier ab? “Misery Sequence” ist genau der Soundtrack, den man im Auto laufen lässt, wenn man mit WDR2 bzw. 1live-Hörerinnen und Hörern im Auto sitzt. Spätestens nach 2 Minuten schreit Dich irgendein Mitfahrer an, die Scheiße auszumachen. Manchmal ziehe ich dann das Spiel noch ein wenig länger durch, gemäß dem Motto “Mein Auto, meine Mucke!” Früher habe ich Songs dieses Kalibers auch gerne zwischen einigen GREEN DAY-Songs versteckt, die ich für Schulkameraden brennen sollte........

Rudern wir ein wenig zurück, füllen die Karre mit Leuten, die etwas von Musik jenseits der Massenkompatibilität verstehen und drehen die Regler zu “Misery Sequence” auf. Der Opener und Titeltrack macht sofort von Anfang an klar, wo die Reise mit BRUTALITY WILL PREVAIL hingeht: Nach einer guten Minute Schonfrist brüllt einem Sänger Louis Gauthier mit seinem brutalen Metalcoreorgan den Schmalz aus den Ohren. Seine Stimmlage erinnert an eine Mixtur aus Tim Lambesis von AS I LAY DYING und Matthi von NASTY.  Einen ähnlich heftigen Stuff fahren auch die anderen Mitglieder des 5ers aus Wales auf, denn eine krude Mixtur aus Hardcore, Metal und doomigen Melodien erschaffen ein wirklich böses Gesamtwerk. Ein Großteil der Songs agieren im Fahrwasser des beschriebenen Openers, wobei der Wechsel zwischen Melodie und Härte oft fließend ist. Selbst das balladeske “Breathless” mit Überstützung der Sängerin Toni Coe-Brooker wird, aufgrund der tiefen Gitarrenwände im Hintergrund, zu keinem schönen Song. Weitere Einzelsongs an dieser Stelle herauszustellen, fällt schwer, denn das Album erinnert ein wenig an ein Konzeptwerk. 

Daher schließe ich mit folgenden Fazit: Summa summarum ein heftiger Ritt, für den man sich ziemlich Zeit lassen muss, um ihn durchzuhalten. Dann allerdings versprüht “Misery Sequence” einen morbiden Charme, dem man sich schwer entziehen kann. Natürlich brauche ich so ein schweres Geschütz nicht immer, aber ab und zu muss auch etwas technisch Anspruchsvolles in den Player. Live ist das sicherlich ebenfalls eine ganz brutale Nummer, die ich mir gerne mal ansehen würde. Mein Highlight ist der Rausschmeißer “The Bitter End”, bei welchem im Mittelteil ein richtig guter Hardcoresong versteckt ist. Heavy Stuff für alle Freunde, die es mal so richtig besorgt bekommen wollen!

Autor

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Benjamin

Autoren Bio

OLD SCHOOL