Plattenkritik

Backtrack - Darker Half

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 15.11.2011
Datum Review: 20.12.2011

Backtrack - Darker Half

 

 

Nicht zuletzt dank Reaper Records erlebt tougher NYHC gerade eine kleine Renaissance. Und genau zur richtigen Zeit erscheint mit „Darker Half“ das im Vorfeld hoch gehandelte Debüt-Album von New Yorks BACKTRACK, die mit ihrer EP „Deal With The Devil“ bereits mächtig Staub aufgewirbelt haben.

Keine Ahnung, vielleicht bin ich ja auch der einzige, der dachte, dass „Darker Half“ eigentlich nur ein echtes Highlight werden kann. Hm, da bin ich wohl der eigenen Vorfreude ein bisschen zum Opfer gefallen. Zwar regiert auch auf „Darker Half“ moshiger New York Hardcore irgendwo zwischen NO WARNING und GUNS UP!, aber – verdammt, verdammt, verdammt - das Album zündet einfach nicht richtig. Und das hat auch seine Gründe: zum einen wird das Tempo nahezu gar nicht variiert, was dazu führt, dass man sich wie in einer ewigen Mid-Tempo Riff-Dauerschleife fühlt. Am Ende bleibt einfach mal gar nichts hängen. Und ein weiterer Grund, warum „Darker Half“ zum Vorgänger abfällt: die klinische Produktion. Ein wirklich komischer Gitarren-Sound, weitestgehend staubtrockene Drums, kein spürbarer Bass – das passt einfach in keinster Weise zum Sound der Band und nimmt dem Ganzen den Druck. Und irgendwie auch den Charakter. Mit dem Klang der neuen NAYSAYER würde „Darker Half“ sicher um einiges lebendiger rüberkommen.

Das war jetzt natürlich viel Kritik auf einmal. Man muss BACKTRACK trotzdem zu Gute halten, dass ihr Sound grundsätzlich schon Spaß macht. Besonders Sänger Vitalo trägt einen Großteil dazu bei. Zwar sind seine Shouts schon aggressiv, dennoch bewahrt er sich dabei eine bestimmte Lässigkeit, was daran liegen könnte, dass der Fluss der Vocals einen leichten Rap-Charakter hat. Und ähnlich wie bei oben genannten Bands wird die letzte Silbe gern hasserfüllt in die Länge gezogen. Gefällt mir. Am grundsätzlichen Problem von „Darker Half“ ändert das leider trotzdem nichts. Kann man gut nebenbei hören, aber es fehlt einfach an heraus stechenden Momenten. Deswegen sind mehr als 6 Punkte auch für einen Fan des Genres nicht drin. Leider.

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Sascha

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http://www.shocksmusic.bandcamp.com