Plattenkritik

Blood Ceremony - Living With The Ancients

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Release Date: 15.03.2011
Datum Review: 06.04.2011

Blood Ceremony - Living With The Ancients

 

 

Da sind sie wieder, die Jünger der guten alten Zeit! Die Zeit in der das Schlagzeug noch nicht nach jedem Schlag ein tolles Klicken von sich gegeben hat und man die Musik noch auf analog auf Tonbänder aufnahm. In diesem Fall sind es BLOOD CEREMONY aus Ontario die uns beehren. Mit einer Mischung aus einem Doom-Einschlag ala BLACK SABBATH und den Flöten-Einflüssen von JETHRO TULL haben die Kanadier bereits vor drei Jahren auf ihrem selbstbetitelten Debüt auf sich aufmerksam gemacht.
Und gerade dieses Flötenspiel der Sängerin Alia O'Brian ist, es welches BLOOD CEREMONY vordergründig erst mal von der großen Konkurrenz absetzt. THE DEVILS BLOOD, GHOST oder GRAVEYARD und JEX TOTH versuchen es eben doch nur mit „normalen“ Rockinstrumenten.
Natürlich ist aber nicht nur der Einsatz der Querflöte das ausschlaggebende Argument, um die Musik die BLOOD CEREMONY machen gut zu finden. Die Herren und die Dame verstehen es ausgezeichnet Lieder zu schreiben, die sich durch ihre dichte, mystische Atmosphäre ins Gedächtnis des Hörers brennen.
Zeremonienmeistern O'Brian beschwört dabei, mit ihrem elfengleichen Gesang, in den acht Liedern – plus Interlude – scheinbar den Teufel und sein Gefolge höchstselbst herauf. Die dunkle Seite der 70er Jahre wird auf „Living With The Ancients“ in jeder Sekunde gelebt. Den Albumtitel kann man dabei scheinbar wörtlich nehmen, denn Bands wie COVEN oder BLACK WIDOW scheinen mit BLOOD CEREMONY Tür an Tür zu leben - die Alten eben, die diesen Sound schon vor knapp 40 Jahren zelebriert haben. Herausstechende aus diesem absolut runden Album sind einerseits das folkige Instrumental „The Hermit“, mit seiner tragenden Flötenmelodie und das abschließende epochale „Daughter Of The Sun“.
Im Vergleich zum Vorgängeralbum hat sich auf den ersten Blick nicht viel getan. Die Gitarren drücken an der einen oder anderen Stelle zwar etwas mehr, insgesamt wurden aber keine neuen Elemente in das Klangbild integriert. Die Höchstnote gibt es von mir als bekennender Fan dieser Art von Musik auch nicht, da ich BLOOD CEREMONY, bei aller Brillianz, noch mehr zutraue und nicht glaube, dass sie mit diesem Album schon die Fahnenstange ihrer Kreativität erreicht haben.

Tracklist:

01. The Great God Pan
02. Coven Tree
03. The Hermit
04. My Demon Brother
05. Morning of the Magicians
06. Oliver Haddo
07. Night Of The Augury
08. The Witches Dance
09. Daughter Of The Sun

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Manuel

Autoren Bio

Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.