Plattenkritik

COHEED AND CAMBRIA - Vaxis – Act I: The Unheavenly Creatures

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 05.10.2018
Datum Review: 16.10.2018
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. "Prologue"
02. "The Dark Sentencer"
03. "Unheavenly Creatures"
04. "Toys"
05. "Black Sunday"
06. "Queen of the Dark"
07. "True Ugly"
08. "Love Protocol"
09. "The Pavilion (A Long Way Back)"
10. "Night-Time Walkers"
11. "The Gutter"
12. "All On Fire"
13. "It Walks Among US"
14. "Old Flames"
15. "Lucky Stars"

Band Mitglieder

 

Claudio Sanchez – lead vocals, rhythm guitar
Travis Stever – lead guitar, backing vocals
Josh Eppard – drums, percussion, keyboards, backing vocals
Zach Cooper – bass guitar, backing vocals

COHEED AND CAMBRIA - Vaxis – Act I: The Unheavenly Creatures

 

 


Für „Vaxis – Act I: The Unheavenly Creatures“ lohnt es sich, den Kinosessel von Dachboden zu holen und ihn mit einem Sicherheitsgurt zu versehen. Claudio Sanchez und Co. setzen an zu einer Science-Fiction-Odyssee fuer Frühaufsteher und Junggebliene.

COHEED AND CAMBRIA belohnen mit ihrem neunten Studioalbum für alles Warten und Hoffen. Die Band schickt ihren Sound über achtzig grosszügige Minuten Spielzeit in ferne Galaxien voller grosser Riff- und Melodiespektren. Zwar ist die Rückkehr zur "Amory Wars"-Saga nicht mehr so frickelig und ungestüm wie frühe COHEED, dafür aber haben die New Yorker mit ihrem hart erarbeiteten Feinschliff ein weiteres Mal alles auf Schokoladenseite gedreht: Ein Spielberg-reifes Intro, dann wartet mit "The Dark Sentencer" das erste Prog-Ungetüm auf: Heroische Drums, wie sie sich BON JOVI früher nur erträumt hätte, verspielte Licks vor der stets präsenten Stimme Sanchez. In den sieben Minuten Spielzeit ist jede Menge Platz um sich zu verlieren und dabei die Uhr völlig ausser Acht zu lassen. In gewohnter Manier folgt der vorbildlichen Spannungskurve ein fast poppiger Single-Hit, der nach Ausflügen in elektronische oder mainstreamige Gefilde nicht lange alleine bleibt. Zunächst "Unheavenly Creatures", dann "The Pavilion (A Long Way Back)" oder "Love Protocol" sind epische Rocksongs, die sich so selbstbewusst wie auch markant bewegen. "Old Flames" macht trotz seiner 80's-Rock-Anleihen und seiner jugendlichen Einfachheit einfach riesig Spass, "Toys" schiebt sich mit breiten Gitarrenwänden und Movie-Score-Refrain angenehm in den Vordergrund.


COHEED AND CAMBRIA verbleiben unabsichtlich überlegen und definieren ihre Nische zwischen Prog, Metal, Alternative und Posthardcore mit der nötigen Portion und Handwerk und Trickkiste sowie dem richtigen Gespür fuer Hooklines. Über die vierzehn Songs halten COHEED AND CAMBRIA den selbstauferlegten Standard mit Bravur und begeistern selbst auf der Zielgerade noch mit dem intensivem Kerzenschein-Tune "Lucky Stars", inklusive Lehrbuch-Gitarrensolo und Kuschel-Chorus. "We've had some bad ideas yet we're still here in this life worth dreaming of" Gott sei dank - oder besser: COHEED AND CAMBRIA und den "Unheavenly Creatures" sei Dank.

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.