Plattenkritik

Chimaira - The Infection

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Release Date: 24.04.2009
Datum Review: 28.03.2009

Chimaira - The Infection

 

 

”I am proud to say that as I speak, there is no bullshit on The Infection. It’s as honest as we’ve ever been.” Das sind also CHIMAIRA, die uns mit “The Infection” ihr fünftes Album vorlegen. Nach eine emotionalen Einleitung zeigt gleich der erste Track “The Venom Inside”, dass der Fünfer nicht gewillt ist, den bereits auf „Resurrection“ eingeschlagenen Kurs ad acta zu legen. Im schleppenden Tempo walzt sich dieser mit typischer Cleveland Ur-Gewalt durch die Boxen und zeigt eine brachiale, groovende und metertief heruntergestimmte Band. „Frozen In Time“ nimmt die Brachialität auf und überzeugt mit einem griffigen Refrain und einem in der Mitte versteckten Blastpart. Immer wieder wird das Tempo variiert, allerdings in einer Range, die nach unten durch langsam und nach oben durch mittel langsam begrenzt ist. Dafür wohnt dem Album eine bedrohliche Atmosphäre inne und es wird eine Weltuntergangsstimmung suggeriert, die ihresgleichen sucht. Eine sehr gute Gitarrenarbeit trägt „The Infection“ durch die Gefühlswelten, die immer dunkel und bedrohlich erscheinen und im intensiven Meer münden. Dazu macht Mark Hunter klar, das er bei einem Leben nach dem Tod die Reincarnation der schlechten Laune sein möchte. Dennoch wirkt seine Stimme nie monoton, dazu versprüht er bei aller Aggression Charisma und Können, mithin hohe Wiedererkennung. In „The Heart Of All“ darf sich die Instrumentalfraktion noch einmal so richtig austoben, denn ohne Vocals muss diese nun die Alleinunterhaltung übernehmen und bei einer leicht progressiven und für „The Infection“ Verhältnisse sehr melodischen Ausrichtung ist ihr das mehr als gelungen. Dies sind nicht mehr die CHIMAIRA der ersten Alben, dies sind Bastarde, die entgegen der aktuell vorherrschenden höher, schneller, weiter Welle ein angenehm unangenehmes Album erschaffen haben. Wichtigste Voraussetzung zum Genießen dieses emotionalen Unglücks ist die Rotationspflicht von „The Infection“, denn die ersten Runden sind eher enttäuschend. Auch einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, denn zu kompakt und dicht ist das Material ausgefallen. Aber wenn dich CHIMAIRA am Schlawittchen gepackt haben und dir ihren Unmut und Ärger infiziert haben, wirst du „The Infection“ als etwas anderes und verdammt gutes Album akzeptiert haben.

Tracklist:
01. The Venom Inside
02. Frozen In Time
03. Coming Alive
04. Secrets Of The Dead
05. The Disappearing Sun
06. Impending Doom
07. On Broken Glass
08. Destroy And Dominate
09. Try To Survive
10. The Heart Of It All

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Clement

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Ich fühle mich zu alt