Plattenkritik

Defeat The Low - A Nervous Smile

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Release Date: 09.01.2015
Datum Review: 07.01.2015

Defeat The Low - A Nervous Smile

 

 

Aller guten Dinge sind einfach: So oder aehnlich behauptete wohl auch der Denkapparat von Craig Ericson, als es um das fertige Debutalbum seines Alternativerock-Babys DEFEAT THE LOW ging. Mit mindestens zwei Fuessen steht der Gitarrist im heimischen Oregon bereits im Musikbusiness - jetzt kommt noch eine aktive Schippe obendrauf.

"A Nervous Smile" ist nicht unbedingt die Art von Longplayer, fuer die Rise Records bekannt bzw. beruechtigt ist. Dennoch bietet das Label nicht nur solide, sondern logische Basis fuer die zehn Songs zwischen schweren Arena-Momenten der 90er und modernem Postcore. Rise Records naemlich ist ausserdem Hauptbroetchengeber von Ericson, der hier mit "Swordfish" oder "Simple City" dynamisch statuiertes Pfund ins Rennen schickt. Riffs zwischen HELMET und MATCHBOOK ROMANCE sind wieder gefragt - oder besser: waren eigentlich nie verkannt. DEFEAT THE LOW erlaeutern, warum. "Harbor" atmet fetten Grungebeat ebenso wie geschickte Melodien, "American Made" hingegen berichtet mit explosivem Melodic-Hardcore ueber den Hintergrund der Band aus u.a. ehemaligen ATTILA-Migliedern.
Klar: Den zweieinhalbminuetigen (tatsaechlich instrumentalen) Fueller "Instrumental" braucht niemand, "Turn To Hate" etwa koennte man Schleimigspuren und Dramaqueen-Refrain vorwerfen - nur spielen ihn Ericson, Frontmann Chris James sowie Ryan Furlott und Aaron Marsh zu glatt und ausgereift.
So erscheint "A Nervous Smile" mit seinen zehn Songs allenfalls zu kurz, nicht mal das schleppende "Clarity" mit seiner Sprechstrophe oder das hymnische, an die Westkuestenkollegen von SAOSIN erinnernde "Aurora Ave" aber wirken zu lasch oder kitschig. DEFEAT THE LOW genehmigen sich Luft nach oben, was etwa Schlagzeugfinesse oder die Verkettung ihrer Arrangements angeht. Das 08/15-Alibi-Release eines Metalcore-Labelbosses allerdings wuerde nicht wie diese wuerdevolle Verschmelzung von Distortion und Politurglanz klingen.

Trackliste:

01. Swordfish
02. Aurora Ave
03. Clarity
04. Turn To Hate
05. Simple City
06. American Made
07. Instrumental
08. Walking Dead
09. Harbor
10. In Formation

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Moppi

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Alt, langweilig, tierlieb.