Plattenkritik

Godhead - The Shadow Line

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 29.01.2007
Datum Review: 02.01.2007

Godhead - The Shadow Line

 

 

Yo…da ist mir mal ganz spontan DISTURBED zu eingefallen, nur das jene abwechslungsreicher und anspruchsvoller sind. GODHEAD sehen Erstgenannten dafür aber sehr ähnlich. Goth-Glam-Rock würd ich das jetzt mal nennen. Die Band schmeißt nun ihren neuen Silberling "The Shadow Line" auf den Markt und während die in meinem CD PLayer liegt, habe ich beim zweiten Song „Hey You“ das Gefühl, dass die Band LIT mit ihrem Sommerhit „You Make Me (Completely Miserable)“ zu mir sprechen, aber nein, es sind immer noch unsere Gothfreunde, die sich auf einen verhältnismäßig schnörkellosen, mit einigen 80er-Pop-Samples und Synthiespuren aufgemotzten Gitarrenrock geeinigt haben. Dazu gibt es dunkles Make-Up merkwürdige Frisuren und Kajal…die Stimme des Sängers ist im Grunde ganz gut, nur fehlen mir hier ein paar rauere Frisierungen (ich meine nicht auf dem Kopf…der Witz erklärt sich, wenn ihr euch Bilder von ihnen anseht…;-) und leider wird das Arrangement ab „Another Day“ ziemlich vorausschaubar und dadurch arg monotoniegefährdet.

Bei „Fall Down“ ein schönen Power-Pop-Ballade erscheint es mir, als wisse man noch nicht so richtig, ob man nun Rocker oder Popper sein will. Nun, dieser Song ist so dermaßen MTV tauglich, dass es einem kalt den Rücken runter läuft. Das ist mein persönliches Problem mit GODHEAD: Sie sind so…nett…wie angenehme Fahrstuhlmusik. Sie arrangieren im TSD-Schemata und das Endprodukt kann sich ja auch hören lassen, nur fehlt mir der Reibungspunkt und ein bisschen mehr Kick, denn GODHEAD verlassen im Grunde nicht wirklich den ruhigen Hafen des melodischen Midtempo-Rocks. Schade, denn GH bieten nicht wirklich großartige Überraschungsmomente, auch wenn sie, meiner Meinung nach, dazu musikalisch in der Lage wären.

So bleibt "The Shadow Line" ein gutes, unspektakuläres Pop-Rock Album, das mit „Inside Your World“ endet und GODHEAD an dieser Stelle nochmals die Chance nutzen, eine ihrer kraftvollen Balladen aus meinen Boxen zu schmettern und mich dabei von ihrer Homepage mit bösem Eyeliner-Blick anzustarren. Auch der Name passt nun nicht mehr ganz in das musikalische Bild, dass ich von ihnen bekommen habe. Image und Musik gehen hier ganz und gar nicht Hand in Hand, wenn das nicht stört und auf Robbie Williams in abgewetzter Bluejeansjacke hat, der sollte sich dieses Album definitiv besorgen.


Tracklist


1. Trapped in Your Lies
2. Hey You
3. Gift
4. Fall Down
5. Push
6. Another Day
7. Once Before
8. Unrequited
9. Through the Cracks
10. Goodbye
11. Your End of Days
12. Inside Your World

Autor

Bild Autor

Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.