Plattenkritik

Grey Season - Septem

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Release Date: 31.10.2014
Datum Review: 07.12.2014

Grey Season - Septem

 

 

Um in die tiefen Gewässer des progressiven Metals abzutauchen, sind zwei Dinge von Nöten: ein Gespür für fesselnde Atmosphären und handwerkliches Können um breitflächige Klangwelten zu konstruieren. Fünf junge Herren aus Dormagen zeigen auf ihrem Debüt, dass sie über beides verfügen. Nun müssen sie beweisen, dass sie genug Luft in den Lungen haben, um sich auf lange Sicht frei schwimmen zu können.

„Septem“ ist der Name des Erstlings, in den GREY SEASON über einen Zeitraum von mehreren Jahren jeden Funken ihrer musikalischen und lyrischen Kreativität investiert haben. Und dies ist dem Konzeptwerk definitiv anzuhören. In den acht einzelnen Stücken spielen sich GREY SEASON durch imposant inszenierte Gezeiten und metallische Kabinettsstücke. Dabei schreckt das Quintett aber auch keineswegs davor zurück, in einem Song wie „Crown Of Decay“ die Bluesgitarren aus zu packen oder sich großspurig im New Metal zu vergreifen. Das erinnert in Teilen an eine Mixtur aus alten THE OCEAN oder DIORAMIC. Besonders prägnant im Sound von GREY SEASON ist die Stimme von Sänger Blazej Lominski. Der Herr fügt dem Sound eine ganz eigene Facette hinzu, die dem Ganzen besonders in den clean gesungenen Passagen schon einen Alt-Rock Touch verleiht.
Hier und da offenbart „Septem“ auch einige langatmige Momente, die dem Hörer schon das volle Maß an Aufmerksamkeit abverlangen. Vielleicht fehlt dem Album an einigen Stellen auch das Gewisse etwas um vollends zu fesseln.
Wer aber ein Faible für abwechslungsreichen, progressiven Metal besitzt, der auch mal von der Spur abweicht, wird dem spannenden Erstwerk von GREY SEASON sicher einiges abgewinnen können.

Trackliste:
1. Therion Pt. I: Seventh
2. Therion Pt. II: Behold A Pale Horse
3. Tartarus
4. Crown Of Decay
5. Delirium
6. Diencephalon
7. Therion Pt. III: Behold A White Horse
8. P.A.F.

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Mulder

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