Ich muss zugeben, dass ich nicht der größte Fan von Frankreich bin. Ich weiß nicht wieso, kein Franzose hat mir jemals was getan und trotzdem blende ich die Existenz von Frankreich irgendwie aus. Ich trink den Wein, ich find Baguettes und Croissants toll – aber das wars dann auch schon.
So ist es nicht verwunderlich, dass die französische Metalszene ebenfalls größtenteils an mir vorbei geht. Aber mit „Distressing Report“ ballert mir H-TRAY ein deutliches Lebens- bzw. Existenzzeichen der französischen Metalszene um die Ohren. Ein sattes Debüt, dass die Combo aus Brive die bereits seit 1997(!) existiert da präsentiert. Die lange Zeit zwischen Gründung der Band und dem Release des Albums haben scheinbar gut getan. So haben H-TRAY ihre alten Hardcore-Ketten weitestgehend gesprengt und kommen nun mit sauber gespieltem Metalcore um die Ecke nicht mehr und nicht weniger. „Distressing Report“ ist über die gesamte Spielzeit von knapp 45 Minuten ein absolut gradliniges Album. Keine Experimente, kein Gefrickel. Einfach nur gute Riffs, gute Moshparts, gute Beatdown Parts – einfach alles was ein ordentliches Metalcore-Album braucht.
Leider ist es aber auch nicht mehr. Auch wenn H-TRAY mit einer Frau am Schlagzeug rein besetzungstechnisch aus der breiten Masse hervorsticht, gelingt dies durch die Musik leider nicht. Ich sage mal ganz bewusst provokativ: das Album ist langweilig – aber auf sehr hohem Niveau. Innovationen sucht man vergeblich – aber es ist dennoch eine solide Produktion die man sich ohne weiteres auch mehrmals anhören kann aber es sticht eben nicht wirklich aus der breiten Masse heraus.
Tracks:
1. Short Lived New Trend
2. Ten Years After
3. Distressing Report Part 1
4. Distressing Report Part 2
5. Behind Each Door
6. Stressed Mind
7. Alert
8. Waste For Life
9. Wise Up
10. Median Forebrain Bundle
11. Aberation
12. Dust In The Wind
