Plattenkritik

Health - Get Color

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Release Date: 18.09.2009
Datum Review: 21.09.2009

Health - Get Color

 

 

Die Großstadt vibriert. Was Drogen so alles mit einen anstellen können, bewiesen THE PRODIGY – visuell wie musikalisch – mit ihrer Hymne „Smack My Bitch Up“ an das Abenteuer Nachtleben Anno ’97. 12 Jahre später perfektionieren HEALTH dieses Tribut zur inneren Vergewaltigung – und beweisen gleichzeitig einen überraschend fesselnden Querschnitt aus APHEX-TWIN-esker Verrücktheit und kaputter Noise-Zerstörung.

Bunt soll es sein. Naja, der Trip mit dem richtigen Stoff ist es auf jeden Fall, und vielleicht hat man sich nach dieser Interpretation durchaus für den richtigen Titel entschieden. Nur ist „Get Color“ kein rosig-fröhliches Sommeralbum, kein gemütlicher Chillout; mehr Beschallung für den Heimweg Samstagabend – oder den Morgen danach, wenn einem der Kater schon nicht reicht. HEALTH lieben es, die Extreme auszuloten, mit Wahrnehmung und Emotionen zu spielen, und auch wenn Nummern wie „Die Slow“ möglicherweise für einige ein weiteres – wenn auch hitdichtes – Werk für den geneigten Intro-Leser erwarten lassen könnte, so beweisen gerade Stücke wie „We Are Water“ in ihrer verstörten Tiefe (gerade ab 3:20!), dass „Get Color“ nicht bloß ein weiteres Album von der Stange ist, und dessen Stimmungen und kleinen Besonderheiten sich ferner in der Rangliste der diesjährigen musikalischen Highlights nicht nur eine eigene Nische, sondern auch einen Platz ganz weit oben verdient haben.

01. In Heat
02. Die Slow
03. Nice Girls
04. Death+
05. Before Tigers
06. Severin
07. Eat Flesh
08. We Are Water
09. In Violet

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Olivier H.

Autoren Bio

"They said, Do you believe in life after death? I said I believe in life after birth" - Cursed