Plattenkritik

Iskald - Nedom og Nord

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Release Date: 17.01.2014
Datum Review: 18.01.2014

Iskald - Nedom og Nord

 

 

Es gibt wohl kaum bessere Namen für eine Black-Metal-Band als „ISKALD“. Damit haben die jungen Norweger eigentlich schon alles gesagt. Drei Jahre nach gutklassigen „The Sun I Carried Alone“ kehren Aage André Krekling (Schlagzeug) und Simon Larsen (Alle anderen Instrumente) mit ihrem vierten Album auf die Bildfläche zurück. Konzentrierte man sich auf dem Vorgänger noch auf die raue, unbändige Seite des Black Metal, haben ISKALD ihren Fokus auf „Nedom og Nord“ (in etwa „Ausflug in den Norden“) leicht verschoben. Die relativ lange Spielzeit der einzelnen Lieder deutet es schon an - Anno 2014 gehen die beiden Norweger wesentlich epischer und ausufernder als zuvor ans Werk. „Unworldly“ oder „The Silence“ leben dabei sowohl von den großartigen Gitarrenlinien als auch von ihrer dichten Atmosphäre. Einziger Kritikpunkt mag hier das Schlagzeug sein, dessen Bassdrum teilweise ein bisschen zu unnatürlich und somit störend klingt. Dieser Eindruck ist vielleicht aber auch dem wohlstrukturierten, aufgeräumten Soundbild „geschuldet“, das „Nedom og Nord“ durch seinen Detailreichtum, einen großen Wiederhörwert verschafft. Ein weiterer Kritikpunkt ist Larsens Stimme, die über das gesamte Album hinweg ein bisschen monoton wirkt, einzig in „Iskald“ ist Variation zu hören.
„Nedom og Nord“ bedarf ob seiner komplexen Songstrukturen einige Zeit des Einhörens, entschädigt den Hörer für seine Mühen bei jedem neuen Durchlauf mit neuen Details. Mit dem vierten Album haben sich ISKALD zum ersten Mal eine wirklich eigene Identität geschaffen. Wer seinen Black Metal nicht immer bis ins kleinste Element vorgekaut haben, sondern auch mal Entdeckungsreise gehen möchte, der ist hier richtig.

Tracklist:

01. A Fading Horizon
02. Underworldly
03. Iskald
04. The Silence
05. Nidingsdåd
06. Nedom Og Nord

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.