Plattenkritik

KNOCKED LOOSE - A Different Shade of Blue

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 23.08.2019
Datum Review: 02.09.2019
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

1. Belleville
2. Trapped in the Grasp of a Memory
3. A Serpent’s Touch (feat. Emma Boster)
4. By the Grave
5. In the Walls
6. Guided By the Moon
7. Mistakes Like Fractures
8. Forget Your Name (feat. Keith Buckley)
9. Road
10. …And Still I Wander South
11. Denied by Fate
12. Misguided Son

KNOCKED LOOSE - A Different Shade of Blue

 

 

Alter Vatter, wieder so ein kranker Scheiß. Nachdem ich jüngst die neue BRUTALITY WILL PREVAIL schon im Vorfeld anhören durfte, kommt nun mit der aktuellen Scheibe von KNOCKED LOOSE wieder ein extremst brachiales Album. Beide Combos werden es unter sich ausmachen, wer das brutalsten Stück in diesen Tagen auf den Markt bringen wird. Während es bei erstgenannten en gros um eine Mischung aus Slugde und Hardcore geht, werden auf "A Different Shade of Blue" nahezu alle Register gezogen. Schon der Opener „Belleville“ macht klar, wo die Reise hingeht: Brutalster Kopfnickermosh trifft auf ultrakrassen Screamo-/HC-Gesang. Was Frontmann Bryan Garris sich allein schon bei diesem Song aus dem Leib schreit, ist aller Ehren wert. Andere Leute würden danach Dauergast beim HNO-Arzt werden.

 

Diese stilistisch „eingängigen“ Stücke (jedem, der die Band aus Kentucky schon mal gehört hat, weiß dass man ganz weit von jeglicher Massentauglichkeit entfernt ist), zu denen auch der Metalcoretrack „Denied By Fate“ zählt, sind auf diesem Album allerdings spärlich gesät. Der Großteil besteht aus verstörenden Songs, bei denen wahllos in jegliche Schublade des harten Sektors gegriffen wird. „In The Walls“ kann hier gut als Paradebeispiel genommen werden: Neben den oben bereits angesprochenen Extremovocals gesellen sich hier Rückkopplungseffekte, verzerrte Deathmetallriffs sowie krude Samples hinzu. Auch der Rausschmeißer „Misguided Son“ ist so ein wilder Hybrid aus verschiedenen harten Spielereien. Wer sich auf eine derartige Mixtur einstellen kann, wird hellauf begeistert sein. Je öfter man sich dieses Fulllength zu Gemüte führt, desto mehr entdeckt man die Komplexität, mit der der 5er die Stücke hier zusammengestellt und ausgefeilt hat.

Summa summarum sollte man sich "A Different Shade of Blue" einmal in ganzer Länge geben, um ein abschließendes Urteil zu fällen. Bei mir hinterlässt dieses Album einen starken Eindruck, der durch die beiden Gastbeiträge von Emma Boster (DYING WISH) und EVERY TIME I DIE-Frontmann Keith Buckley noch einen Tacken positiver ausfällt.

Autor

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Benjamin

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OLD SCHOOL