Plattenkritik

Katatonia - Viva Emptiness

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Info

Release Date: 28.04.2003
Datum Review: 13.08.2009

Katatonia - Viva Emptiness

 

 

Musik für die Ewigkeit zu schreiben ist nur ganz wenigen Bands vorbehalten. Dieser Satz konnte des öfteren auch auf dieser Internetpräsenz gelesen werden und jeder, der Musik zum Atmen braucht, muss entscheiden, welche Band er mit in das Grab nehmen möchte. Eines dieser essentiellen Alben ist das 2003 erschienene “Viva Emptiness” von KATATONIA (am besten auch gleich den nicht minder großartigen Vorgänger "Last Fair Deal Gone Down" aus dem Jahre 2001 mitnehmen!). Die Schweden haben innerhalb ihrer Karriere diverse stilistische Schubladen geöffnet, so dass auch dieses Album schwer zu beschreiben ist. Fest steht jedoch, dass der zunächst relativ unspektakuläre Gesang von Jonas Renkse sich mehr und mehr zum gefühlvollen Seelenklempner entwickelt, fest steht, dass sich die Schlagzeugarbeit von Daniel Liljekvist zeitweise in einen progressiv anmutenden, immer songdienlichen Rausch steigert, fest steht, dass die Gitarrenarbeit von Anders Nyström und Fredrik Norrman ein wunderbares Riff nach dem anderen freilässt. Fest steht auch, dass sich die Schweden mit diesem Album endgültig als Angstgegner des seidenen Fadens entpuppten, der zwischen diesseits und jenseits entscheidet. Die intensive Rockmusik auf „Viva Emptiness“ ist mit einer penetranten Lässigkeit arrangiert, die bisher nur KATATONIA eigen war. Dabei fräsen sich die Melodien, die niemals aufdringlich werden, sondern ganz zärtlich Einlass begehren, im Herz fest und verursachen dort Kälte, Angst, Wohlgefallen und unendliche Anmut. Die vermeintlich ganz Großen haben KATATONIA mit diesem Melancholiebrocken locker hinter sich gelassen und nach dem Geschenk, „Viva Emptiness“ hören zu dürfen, bleibt nur noch die Frage, ob das einsame, gesichtslose Mädchen auf dem genialen, vor Trostlosigkeit erbrechenden Cover den Weg weg aus der Leere gefunden hat?

Tracklist:
1. Ghost Of The Sun
2. Sleeper
3. Criminals
4. A Premonition
5. Will I Arrive
6. Burn The Remembrance
7. Wealth
8. One Year From Now
9. Walking By A Wire
10. Complicity
11. Evidence
12. Omerta
13. Inside The City Of Glass

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Clement

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Ich fühle mich zu alt