Plattenkritik

Lifetime - Lifetime

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 01.01.2007
Datum Review: 05.12.2007

Lifetime - Lifetime

 

 

Das Jahr 2007 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Zeit also noch einmal in sich zu gehen und zu rekapitulieren, welche Platten einem in den letzten zwölf Monaten WIRKLICH etwas bedeutet haben. Platten also, die einen das Jahr über kontinuierlich begleitet und auch nach intensiver Dauerrotation nichts von ihrem Charme eingebüsst haben. Mal schauen, was allschools zur bereits im Februar erschienen, selbstbetitelten LIFETIME-(Reunion-)Scheibe zu sagen hat…Wie bitte? Nichts?! Das kann und darf so nicht stehen bleiben…

Zugegeben, die Vorzeichen standen alles andere als gut für die Szenelieblinge, welche ihren schon fast legendären Status mit der Trennung im Jahre 1997 noch weiter zementieren konnten: die Tatsache, dass ihr neues Werk ausgerechnet über das Label des FALL OUT BOY-Bassisten (Decaydance) erscheinen würde, sowie die ähnlich geartete und (leider) ziemlich ernüchternd ausfallende SAMIAM-Reunion ließen die Anhängerschaft leicht skeptisch werden. Darüber hinaus wackelten potentielle Nachlassverwalter wie die SHOOK ONES bereits emsig an LIFETIMEs Thron, nach intensivem Konsum dieses Meisterwerks (jaja) sollten sie sich jedoch einige Therapiestunden bei Dr. Dan Yemin verschreiben lassen. Vielleicht gibt er ihnen dann auch gleich ein paar goldene Tipps mit auf den Weg, wie man ihn schreibt, den perfekten melodischen Hardcore-Song, den man wochenlang nicht aus seinem Schädel bekommt (und es auch gar nicht möchte). Ari Katz nöhlt sympathisch wie eh und je kleine Geschichte über Beziehungskisten und das Leben ans sich ins Mikro, sein Gesang wird dabei stets an den richtigen Stellen gedoppelt, um die Melodien vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis zu transportieren. "Konsolidierung" nennt man das übrigens – nur für die Hobby-Psychologen unter Euch. "Dieser Prozess funktioniert dann besonders gut, wenn das Gehörte mit starken Gefühlen einhergeht". Jeder, der 'Northbound Breakdown', 'Airport Monday Morning', ' Haircuts and T-Shirts' und 'All Nite Long' zu seinen persönlichen "Gute-Laune-Hits-mit-Substanz" auserkoren hat, weiss was damit gemeint ist. Sicher, die Produktion ist ein wenig "angeberischer" als auf "Hello Bastards" oder "Jersey´s Best Dancers", dennoch trägt der Fünfer aus New Jersey niemals zu dick auf und der etwas massivere Sound kommt vor allem dem Schlagzeug zugute, welches die Songs einmal mehr Endorphin ausschüttend nach vorne treibt. "I hope you´re in your car right now turnin´this shit up so loud!". Wird gemacht. In Ermangelung eines Automobils darf es selbstredend auch die heimische Stereoanlage sein.
Ich gehe derweil in freudiger Erwartung der antizipierten "10 Punkte-Diskussion" schon mal lieber in Deckung. Macht das bitte unter Euch aus…


Tracklist:

01: Northbound Breakdown 1:56
02: Airport Monday Morning 2:34
03: Just a Quiet Evening 2:17
04: Haircuts and T-Shirts 1:59
05: Can´t Think About It Now 2:45
06: Spiders in a Garden 1:59
07: Yeems Song for Nothing 1:36
08: Try and Stay Awake 2:17
09: Song for Mel 1:11
10: All Nite Long 2:11
11: Records at Nite 2:45

Autor

Bild Autor

René

Autoren Bio

There is plenty to criticize.