Plattenkritik

MÄRVEL - The Hills Have Eyes

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Info

Release Date: 18.10.2015
Datum Review: 18.10.2015
Format: CD Digital

Tracklist

 

1) Back In The Saddle
2) One Shining Moment
3) The Hills Have Eyes
4) Goodbye, Shalom!
5) L.O.V.E. Machine
6) Bring It On

Band Mitglieder

 

King - Gitarre / Gesang
Burgher - Bass
Vicar - Drums

MÄRVEL - The Hills Have Eyes

 

 

 Die Thematik “Fiktion” scheint bei dem Trio aus der erdachten Stadt 'Five Smell City' zumindest bezüglich ihres gewählten Images vorgebendes Maß zu sein. An Batman angelehnte Maskierung, dann natürlich der Bandname, MÄRVEL, der klare Referenzen zu einem Universum berühmter Graphik-Novellen aufweist und einen Albumtitel der auf Alexandre Aja oder Wes Craven verweist.

 

Der Sound den die Band mit Fred Estby für ihr aktuelles Album kreiert hat ist klar in den 60ern und den frühen 70ern angelegt und erscheint mir derzeit sehr populär, besonders unter skandinavischen Bands, zu sein. Gitarrist und Sänger King und seine Schergen Vicar (drums) und Burgher (Bass) vermischen psychedelische Klänge mit THIN LIZZY Anleihen und ohne groß ins „name dropping“ zu verfallen, kann ich doch klare Parallelen zu anderen aktuellen Alben ziehen. Es sind nicht die 90er zurück, sondern unter Musikern eben die Einflüsse einer Vergangenheit welche vor ca. 40 Jahren einmal Gegenwart gewesen ist. Persönlich gefällt mir dieser „back to the roots“ Gedanke. MÄRVELs Umsetzung ebenso. Hier erscheint alles echt – manche winzigen Schnitze lassen sich finden, die eine normale Produktion einfach weg gebügelt hätte. So wirkt „The Hills Have Eyes“ sehr authentisch und warm. Passt dann wiederum in das humoristisch angelegte Gesamtkonzept, das mich ein bisschen an MILKING THE GOAT MACHINE oder GWAR erinnert. Haut mich aber ehrlich gesagt nicht wirklich vom Hocker. Auch die fünf Songs, inklusive der Cover Nummer des W.A.S.P. Songs 'L.O.V.E. Machine', bleiben keineswegs hinter denen des vorher gegangenen Albums „Hadal Zone Express“ zurück. Aber es will einfach nicht wirklich zünden. Es fehlt der letzte Schliff, der Kniff, der den gewissen Grad an Tiefgang oder zumindest (wenn auch parodierender) Ernsthaftigkeit mit sich bringt, sodass das gesamte Konzept stimmig und nicht einfach nur albern wirkt. Mehr als ein Schmunzeln und Kopfnicken zum Beat von 'Back In The Saddle', 'Goodbye, Shalom!' oder 'Bring It On' (ist die Gitarre hier eigentlich mit Absicht verstimmt?) sind nicht drin.

Autor

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Linc

Autoren Bio

Singer-Songwriter (LINC VAN JOHNSON & The Dusters) Singer (SUPERCHARGER) [DK] Vocal Coach seit 2011. Berufssänger/-musiker seit 2008. Studium Musik/Anglistik Bei ALLSCHOOLS seit 2006.