Plattenkritik

Minus The Bear - Planet Of Ice

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 17.08.2007
Datum Review: 21.07.2007

Minus The Bear - Planet Of Ice

 

 

Bären hatten in letzter Zeit vor allem unter ihrer Reputation zu leiden. In den Fokus der Medien gerückt, machen die haarigen Gesellen Schlagzeilen im Fahrtwasser von Über-Bär Knut, der hartnäckigen Gerüchten und Besorgnis erregenden Einträgen seinem eigenen Blog zufolge ein ernstes Kokain-Problem entwickelt hat. Das ist nicht ungewöhnlich in der Bären Kinderstar Szene, da die sensiblen Viecher dem Druck nicht standhalten. Problembären ist dann das Schlagwort der Stunde, ob im Falle Bruno die Frust gesteuerten Aggressionen ausbrechen oder das Verspeisen des hauseigenen Pflegers ansteht, wie die Geier stürzen sich Reporter auf den Fall der umjubelten Stars.

MINUS THE BEAR begeistern eher mit der philosophisch wertvollen Abwesenheit von Bären, was trotzdem dazu führen könnte, dass Bären Fanatiker zufällig die Band für sich entdecken könnte. Wünschenswert wäre es allemal. „Planet Of Ice“ ist das inzwischen fünfte Album des Seattler Quintetts und noch immer zählt die Band nicht zu den offiziellen Größen, die man mit dem interessanten Mix aus feiner Pop-Melodik und komplexen Gitarren-Kompositionen an die Wand spielen kann. „Planet Of Ice“ ist ein äußerst ruhiges, entspanntes Album geworden, das sich auf die Stärken MINUS THE BEARs konzentriert. Trotz Besetzungswechsel an den Keyboards ist qualitativ kein Unterschied zu hören. Eher noch kann eine Steigerung festgestellt werden.

Mit den manisch ausufernden Kompositionen der Prog-Kollegen THE MARS VOLTA hat das alles herzlich wenig zu tun. Eher gibt es hier eine Art Prog-Funk, der unglaublich eingängig und sanft daherkommt, sich bei näherem Zuhören aber als unglaublich komplex und dicht herausstellt. „Ice Monster“ und „White Mystery“ sind eher verträumt, als verstörend und nur gegen Ende wird es mit „Double Vision Quest“ und dem sich in verquere Gitarren Soli stürzenden 8 Minüter „Lotus“ wieder ein wenig treibender und wilder.

Auf besonders lustige Songnamen wurde diesmal verzichtet, das würde aber auch nicht passen zu der eher ruhigen, manchmal melancholischen Stimmung. Schönes Album einer tollen Band.




1.Burying Luck
2.Ice Monster
3.Knights
4.White Mystery
5.Dr. L’Ling
6.Part 2
7.Throwin’ Shapes
8.When We Escape
9.Double Vision Quest
10.Lotus

Autor

Bild Autor

Dennis

Autoren Bio