Plattenkritik

NOTHING - Tired Of Tomorrow

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Info

Release Date: 13.05.2016
Datum Review: 11.05.2016

Tracklist

 

01. Fever Queen
02. The Dead Are Dumb
03. Vertigo Flowers
04. ACE (Abcessive Compulsive Disorder)
05. Nineteen Ninety Heaven
06. Curse Of The Sun
07. Eaten By Worms
08. Everyone Is Happy
09. Our Plague
10. Tired Of Tomorrow

Band Mitglieder

 

Domenic Palermo
Brandon Setta
Kyle Kimball

NOTHING - Tired Of Tomorrow

 

 

Ein Überfall inklusive schwerwiegender Verletzung, eine Labeltrennung während der Albumaufnahmen und ein tragischer Todesfall, all das sind Dinge, die jede Band zum Erliegen bringen könnte. NOTHING haben all das Schlechte ihrer Vergangenheit in etwas Gutes investiert und es „Tired Of Tomorrow“ getauft.

Vor gut zwei Jahren präsentierten sich NOTHING der etwas breiteren Masse und veröffentlichten auf dem Metal Label RELAPSE ihren ersten Langspieler namens „Guilty Of Everything“. Der dargebotene Mix aus Shoegaze, Emo und Grunge war nicht nur vielversprechend, sondern auch sehr erfolgsbringend und erbrachte NOTHING dank langer Touren und Einladungen zu diversen Festivals die ersehnte Aufmerksamkeit.

„Tired Of Tomorrow“ ist der Titel des Nachfolgers, dessen Entstehungsweg nicht schwerer hätte ausfallen können. Gebirgsgroße Schicksalsschläge gab es zu überwinden, bis das Album, welches eigentlich auf dem Label von Geoff Rickly COLLECT RECORDS hätte erscheinen sollen, endgültig im Kasten war. Eine große Kontroverse mit einem der Label Teilhaber, zwang NOTHING dazu, sich von COLLECT RECORDS zu trennen und noch einmal zu RELAPSE zurück zu kehren.

Natürlich hört man „Tired Of Tomorrow“ das Widerfahrene an. Aber NOTHING wären nicht NOTHING, wenn ihre Musik nicht mit Tragik und Emotionalität gespickt wäre. Es ist immer noch die Essenz aus Shoegaze und Grunge, der sich NOTHING hingebungsvoll widmen und diese auch perfekt inszenieren. Der ständige Wechsel aus Midtempo Stücken und ganz ruhigen Songs bildet eine gesunde Balance und zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Der tieftraurige Gesang von Domenic Palermo ist auch auf den zehn neuen Songs das Markenzeichen der von Hall durchfluteten und zart arrangierten Stücke. Fast wäre man geneigt zu sagen, dass NOTHING ihren Stil so gut wie unverändert belassen haben. Doch der Unterschied zum Vorgänger ist das klar ausgereifte Songwriting. Dabei sind es meist die Kleinigkeiten, wie die behutsam arrangierten Klavierbegleitungen in „Eaten By Worms“, die spät eingesetzte weibliche Zweitstimme in „Nineteen Ninety Heaven“ oder der starke Refrain im treibenden und schon als Hit herausstechenden „ACD (Absessive Compulsive Disorder)“, die dem Ganzen die besondere Note verleihen. Zusammen mit Produzenten Will Yip, der auch schon mit TITLE FIGHT, SUPERHEAVEN oder TOUCHE AMORE zusammengearbeitet hat, wurde auch der Sound gefunden, der jeden einzelnen Song ins perfekte Licht rückt.

Begibt man sich auf die nebeligen Pfade von ”Tired Of Tomorrow“, erfüllt es einem mit sehr viel Licht. Bleibt nur zu hoffen, dass die Zukunft der Band um einiges positiver ausfällt, als die Vergangenheit. Definitiv ein Album mit Langzeitwirkung.

 

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Mulder

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