Plattenkritik

OPTIMIST-Vermächtnis

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Info

Release Date: 01.02.2019
Datum Review: 02.01.2019

Tracklist

 

Intro
Das Ende allen Seins
Wutrausch
Lethargie
Abschottung
Das Vermächtnis
Rattengier
Richtwahn
Freiheit zur Folter
Eitertränke
Opferkult

Band Mitglieder

 

Kevin - Vox
Frank - Drums
Sascha - Guitar
Micha - Bass

OPTIMIST-Vermächtnis

 

 

"die moral wurde längst verbrannt / die götter umgebracht / erb` den tod / den hass / das nichts / da wo ich war / da ist nichts mehr und wird auch nichts mehr sein"

Vier Jahre mussten in den Ruhrpott ziehen, bis OPTIMIST endlich ihr zweites Ding auf Albumlänge durchziehen. Der Abriss ist diesmal mit „Vermächtnis“ betitelt worden und landet punktgenau mit Wucht und Vehemenz im Ziel. Magengrube! Das Intro leitet den Reigen an Brachialität dann auch verheißungsvoll ein, die Faust fängt an zu schwingen und schlägt mit „Das Ende allen Seins“ erbarmungslos zu. Nicht nur musikalisch, sondern auch zwischen den Zeilen weht nach wie vor ein ernster Wind. Das Quartett kanalisiert die Wut am Zustand der Gesellschaft seit jeher mit deutschen Texten und kleidet diese in düstere, auf den Punkt zielende Kritik. Dabei kommen sie musikalisch im Vergleich zu den vorherigen Veröffentlichungen noch eher zum Punkt, ihr grindiger Death Metal klingt gereifter, versierter und das Zusammenspiel der Musiker ist noch tighter as fuck. Das Shouting von Kevin wird mittlerweile als gleichwertiges Instrument eingesetzt und von Anfang an wird deutlich, dass die vier Protagonisten seit ihrem Demo 2012 noch mehr zu einer Einheit verschmolzen sind und die neuen Tracks (vor allem) für die Bühne geschaffen wurden.

Geschaffen wurden, um sie am einem Stück herunter zu ballern und um alles in Schutt und Asche zu legen. Dabei gestaltet sich die „Rattengier“ als doomigere Ausnahme, ansonsten regiert die Schnellgeschwindigkeitsekstase. Diese Band muss livehaftig genossen werden, denn erst dann wird die Kredenz aus den oben genannten Zutaten zu dem räudigen Bastard, der dem guten Gewissen von Ottonormalverbraucher gehörig den Arsch versohlen möchte. Interessant am Rande ist vielleicht noch die Tatsache, dass die Kinder ihre Revolution gefressen haben…will heißen: Mit MISERY INDEX veröffentlichen die Urväter des Deathgrinds mit „Rituals Of Power“ quasi zeitgleich ihr neues Album und dieses ist im Vergleich zum OPTIMISTischen „Vermächtnis“ ein zahnloses Tigerchen, wenn es um Durchschlagskraft, Aggression und klare Kante geht.       

 

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Clement

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Ich fühle mich zu alt