Plattenkritik

Oathbreaker - Mælstrøm

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Release Date: 31.08.2011
Datum Review: 05.08.2011

Oathbreaker - Mælstrøm

 

 

Belgien ist ein eigentlich unscheinbares Land. Was soll man auch machen? Mit Deutschland, Frankreich und Niederlanden in direkter Nachbarschaft wird man nun mal gerne übersehen. Doch das kleine Land hat nicht "nur" den Sitz der NATO sowie den der Europäischen Union zu bieten. Auch musikalisch, speziell im Hardcore, hat der Beneluxstaat einige Perlen zu bieten. Zur illustren Gesellschaft von RISE & FALL und MIDNIGHT SOULS gesellen sich nun auch OATHBREAKER.

Vor drei Jahren tauchten die Belgier schonmal auf der Bildfläche auf. Ihre Debüt-EP war durchaus solide und hatte einige sehr gute Ideen, machte aber noch nicht den ganz großen Eindruck. Das ändert sich mit dem ersten "abendfüllenden" Longplayer aber gleich gewaltig. "Mælstrøm", zu deutsch Gezeitenstrom, gehört mit Sicherheit zu den fiesesten und dunkelsten Hardcore-Alben des Jahres.

Wer jetzt aber zunächst nach einem Alleinstellungsmerkmal von OATHBREAKER sucht, dem sage ich nur einen Namen: Caro! Die Frontfrau verweist ihre Konkurrentinnen auf dem immer noch dünnbesieldelten Feld der weiblichen Extremvocals locker in die Schranken. Vergesst die ausdruckslose Candace Kucsulain und die von Effekten vollgepumpte Angela Gossow. Das, was Caro auf diesem Album anbietet, ist Authenzität und Agressivität gepaart mit anspruchsvollen Lyrics. Ich verweise hier einfach mal auf das zweiteilige "Sink Into Sin". Der teilweise metallische, stets rockige und immer enorm finstere Hardcore treibt und peitscht den Hörer durch das Album, wodurch die 31 Minuten noch kürzer und kompakter wirken. Als besonderes Highlight sei hier "Black Sun" genannt.

Doch OATHBREAKER können auch anders. Mit dem finalen Titeltrack verzichtet man auf Geschrei, sowie auf harte Gitarren. Die akkustische Gitarre begleitet den Hörer mit der klaren Stimme Caros durch die letzten Sekunden des Albums. Ein interessanter Ausklang für ein eindrucksvolles Album. Ein Debüt, dass die Messlatte gleich zu Beginn sehr hochlegt und zweifelsfrei in den ein oder anderen Jahrespolls vorkommen wird.

Tracklist:

1. Origin
2. Hierophant
3. Fate Is High
4. Sink Into Sin - I
5. Sink Into Sin - II
6. Thoth
7. Black Sun
8. Glimpse Of The Sun
9. Mælstrøm

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.