Plattenkritik

Pulled Apart By Horses - Tough Love

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Release Date: 03.02.2012
Datum Review: 05.02.2012

Pulled Apart By Horses - Tough Love

 

 

"Tough Love". Ein Name, ein Symbol, eine Aussage. Und ein Beweis. Ein Beweis das auch in Zeiten von Scheitelcore, Dubstep und Symphonic Metal das wichtigste Statement der Musikgeschichte nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat: das Riff. PULLED APART BY HORSES schrieben für ihren Zweitling elf Songs und damit auch elf vor Wut strotzende Riffs, wie sie NIRVANA in ihren besten Momenten geschaffen haben. So wird dieses rote Album zu einer einzigen Party. Mit fiesen Depressionen.

Und eigentlich sehen die Jungs, für die Musik die sie da spielen, viel zu lieb aus. Doch den Dreck liefern die sympathischen Irren halt in ihren Songs. Oder im Bandnamen. Der übrigens an den Pub in dem Jungs früher geprobt und gesoffen haben angelehnt ist. As you can see: Rock'n'Roll Image anno 1992. Ohne Scheitel und Groupiegrinsen, dafür mit Schmutz und Alkohol.

Und auf "Tough Love" gelingt es PULLED APART BY HORSES, noch besser als auf dem selbstbetitelten Debüt, dieses Image in aufregende Testosteronschübe zu verwandeln. Was mit "V.E.N.O.M." schon laut, laut und verdammt noch mal laut beginnt, setzt sich so auch fort. Offensichtliche Hits gibt es bei den ersten Durchgängen keine, dafür aber ein paar gezielte Schläge auf die Matte. Stillhalten kann man bei diesem Sound sowieso nicht. Lieber schwitzen und irgendwas nett anpöbeln, und sei es der hauseigene Schreibtisch. Die Mixtur aus Post-Hardcore (zumindest mehr oder weniger) und rotzigem Rock (mit einem kleinen aber nicht zu leugnenden "Punk") geht ins Bein. Und schon bald erwischt man sich, wie man, das Riff von "Shake Off The Curse" pfeifend, durch die Kälte läuft.

Sie hat also doch Hits, die Rote. Vielleicht sogar die Derberen als das Debüt. Aber das tut nichts zur Sache. PULLED APART BY HORSES haben mit "Tough Love" ihr Ziel erreicht und der modernen, britischen Rockmusik einen ordentlichen Arschtritt verpasst.

Tracklist:

1. V.E.N.O.M.
2. Wolf Hand
3. Shake Off The Curse
4. Epic Myth
5. Some Mothers
6. Nicht Of The Living (I'm Scared Of People)
7. Wildfire, Smoke & Demon
8. Bromance Ain't Dead
9. Give Me A Reason
10. Degeneration Game
11. Everything Dipped In Gold

Autor

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.