Plattenkritik

SERPENTINE DOMINION - Serpentine Dominion

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Info

Release Date: 28.10.2016
Datum Review: 23.11.2016
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

1. Intro
2. The Vengeance in Me
3. Vanquished Unto Thee
4. Divide, Conquer, Burn, and Destroy
5. Sovereign Hate
6. On the Brink of Devastation
7. Jagged Cross Legions
8. Prelude
9. This Endless War

Band Mitglieder

 

Adam Dutkiewicz - Gitarre
George "Corpsegrinder" Fisher - Vocals
Shannon Lucas - Drums

SERPENTINE DOMINION - Serpentine Dominion

 

 

Die Vergangenheit hat es schon oft gezeigt. Wenn sich zwei unterschiedliche Künstler für eine Kollaboration zusammenschließen, ergibt das nicht unbedingt auch für beide Fanlager eine „Win-Win“ Situation. Neuestes Beispiel sind SERPENTINE DOMINION.

 

Ja es gibt sie. Diese fiesen Perverslinge. Leute die sich morgens immer noch ein paar Gürkchenscheiben auf die Nougatschnitte legen oder ihr Mettbrötchen absichtlich mit dem Marmeladenmesser schmieren. Auch im Metal gibt es Kombinationen, welche der Scheuklappen tragende Hardliner so nicht für möglich gehalten hätte. Und so hat sich mit SERPENTINE DOMINION nun tatsächlich das ergeben, was schon lange als Gerücht kursierte. Eine musikalische Zusammenkunft zweier Metalgrößen. Denn niemand geringeres als der Metalcoreinitiator Adam Dutkiewicz und die Mensch gewordene Schlachtplatte George „Corpsegrinder“ Fisher haben sich für ein lang geplantes Album in Dutkiewicz´s Ds Studio eingeschlossen. Mit anderen Worten KILLSWITCH ENGAGE trifft auf CANNIBAL CORPSE und das auf gut neun Songs. Das klingt auf den ersten Höreindruck besser als erwartet. Lässt man das melodische und mit Akustikgitarren inszenierte Intro einmal weg, knallt das Duo mit „The Vengeance In Me“ erstmal kräftig was aus den Rohren. Thrashig, technisch greift Dutkiewicz hier gleich in die Vollen und setzt den Corpsegrinder sofort ins Rampenlicht des Songs. Dieser beweist binnen weniger Sekunden, dass sein Gesangsorgan einfach zu den kompromisslosesten und kraftvollsten Deathmetal Stimmen des Universums gehört. Das knallt und überzeugt vollends. Was jedoch dann im Anschluss mit „Vanquished Unto Thee“ folgt, sollte zumindest den Katzenbaby fressenden CANNIBAL CORPSE Fan etwas irritieren. Zwar immer noch in der Machart typisch Dutkiewicz, sprich technisch, moshig und hart gespielt, greift dieser nun auch des öfteren mit seinen von den KILLSWITCH ENGAGE Alben bekannten cleanen Gesängen zum Mikro. Gerade diese melodischen Aktionen wirken wie kleine neonfarbene Farbtupfer im sonst so blutrot und düster gemalten Gesamtbild. Besteht jedoch so etwas eine Sympathie zum Melodie beladenen KSE Sound, wird dieses Debüt im Verlaufe seiner Spielzeit zu einer recht spannenden Angelegenheit. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Zum einen tut Dutkiewicz gitarren- und songwritingtechnisch genau das, was er am besten kann. Er spielt gekonnt mit den Kontrasten und scheut nicht davor auch mal die heroischen Heldengitarren auszupacken. Ein weiteres Indiz liefert Jesse Leach. Denn eben dieser Jesse Leach, welcher eigentlich hauptsächlich als KILLSWITCH ENGAGE Sänger aktiv ist, übernahm das Texten für den wohl schreibfaulen Corpsegrinder. So ergibt sich eine Platte, die irgendwie zu achtzig Prozent nach KSE klingt, die jedoch von einem wesentlich brutaleren Fronter angeführt wird. Nicht ganz unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle ex. THE BLACK DAHLIA MURDER Drummer Shannon Lucas. Dieser ist zwar auch Teil dieser Supergroup, was aber leider an den durch getriggerten und nach PC klingenden Schlagzeugsounds kaum zu hören ist.

Nichtsdestotrotz ist Dutkiewicz und Co. mit SERPENTINE DOMINION und dem gleichnamigen Debüt ein recht knalliges, wenn auch kurzweiliges Metalcore Album gelungen. Und mit dem abschließenden „This Endless War“ bekommen KSE Fans auch endlich wieder eine neue Hymne geliefert und müssen nicht mehr das so heiß geliebte „My Last Serenade“ in Dauerschleife hören. Und der CANNIBAL CORPSE Fan hat nun wenigstens eine schöne Hintergrundbeschallung für die zukünftigen Schwiegerelternbesuche. Also vielleicht doch „Win-Win“.

 

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Mulder

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