Plattenkritik

SEVENDUST - All I See Is War

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 14.05.2018
Datum Review: 04.06.2018
Format: CD Vinyl

Tracklist

 

01 – Dirty
02 – God Bites His Tongue
03 – Medicated
04 – Unforgiven
05 – Sickness
06 – Cheers
07 – Risen
08 – Moments
09 – Not Original
10 – Descend
11 – Life Deceives You
12 – The Truth

Band Mitglieder

 

voc - Lajon Witherspoon
git - Clint Lowery
git - John Connolly
bass - Vincent („Vinnie“) Hornsby
drum - Morgan Rose

SEVENDUST - All I See Is War

 

 

Als ich Anfang Mai davon las, dass eine meiner Lieblingsbands ein neues Album im Gepäck hat, war die Vorfreude groß. Vor allem, da die Ausflüge in reine Aktustikgewässer ersteinmal ad acta gelegt wurden.

 

Die Band aus Atlanta macht auf “All I See Is War” genau den Sound, der sie Anfang/Mitte der 90er Jahre an die Spitze des New oder Alternative Metals katapultierte: Eine Höllenmixtur aus Härte und Melodie, die mit einem ultratighten Groove aus den Boxen scheppert, dass einem die Cochones wegfliegen.

 

“Cheers” ist so ein Killer, der direkt mit einem für SEVENDUST typischen Gitarrenriff startet, um eine knappe halbe Minute später in eine unfassbar geile Melodie umzuswitchen. Verantwortlich für diesen abrupten Rhytmuswechsel ist ein Lajon Witherspoon in Bestform. Wie kaum ein anderer Sänger vermag der Frontmann sein unverkennbares Organ einzusetzen, wenn er durch grazile stimmliche Variationen in Sekunden die Stimmung des Songs verändern kann, obwohl die Instrumente einfach weiterspielen. Unfassbar beim Refrain im eben angesprochenen Song.

Weitere “härtere” Perlen sind der Opener (und schon vorher bekannte Appetizer) “Dirty” - Hier haben SEVENDUST wieder einen Refrain am Start, der sich wie ein besonders penetranter Ohrwurm tagelang einnistet. Oder der Kopfnicker “The Truth”, in dem sich Witherspoon und Schlagzeuger Morgan Rose ein erstklassiges Vocal-Battle liefern.

 

Beim Großteil der verbleibenden Stücke drosselt der 5er aber das Tempo und agiert eher im Midtempobereich. Hier kann man die Halballade “Moments” als Referenz anführen, die vor allem im zweiten Teil durch das geile Gitarrensolo und (mal) wieder von der Sangeskraft ihres Frontmannes besticht.

 

Zum Abschluss eines Reviews zu einem wirklichen Albumhighlight 2018 führe ich den wohl besten SEVENDUST-Song der letzten Jahre an: Was die Jungs auf “Not Original” veranstalten, ist nicht von dieser Welt. Da können alle Radioaffen wie NICKLEBACK & Co. einpacken, denn so geht richtiger Rock! Wie oft ich mir in den letzten Wochen dieses Album und besonders diesen letzgenannten Track angehört habe, bleibt unzählbar. Grandios. Abwechlungsreich. Geil!    

 

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Benjamin

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OLD SCHOOL