Hier kommt eine der heißesten Scheiben des Jahres: Was STEEL NATION auf ihrer neuen Langrille „The Big Sleep“ auffahren, wird Fans der unterschiedlichsten Musikstile entzücken. Ich starte mal mit einem Satz, der eigentlich ans Ende eines Reviews gehören würde: OMG, hab ich Bock auf die Band. Vor meinem geistigen Auge stehe ich beim Konzert von ihnen in Kassel in der Goldgrube und ein Hüne mit KVELERTAK-Muskelshirt wirft mich gegen den drahtigen Typen mit den TERROR-Hoodie.
Aber mal der Reihe nach. Kennt jemand eigentlich die Band, um die es hier geht? Drummer Ethan Raese klärt uns auf: „We are a Pennsylvania hardcore band that formed in the spring of 2005 comprising of singer/guitarist Neil Demi, singer/bassist Steve Fisher, guitarist Alex Painter and me, drummer Ethan Raese. After releasing an EP and going through a few singers, the band decided to remain a 4 piece with the original members. In 2009, STEEL NATION released their first full length album “Forever Wounded”. During this time we completed multiple US tours and a several shows in Europe. Their next release “The Harder They Fall” came out in 2015 and was a progression on where “Forever Wounded” left off. The following year, STEEL NATION completed their first proper European tour along with shows across the US. “The Big Sleep” is our 3rd full length.“
In Anlehnung an den ersten Satz sollte der Begriff „hardcore band“ hier aber etwas differenzierter betrachtet werden. Stellt euch vor, der Sohn von Kirk Windstein hätte mit drei Kumpels, die er aus der Schule kennt und alle völlig andere Musik hören und spielen, eine Band gegründet. Herausgekommen ist ein Höllengebräu aus Südstaaten-CROWBAR-Sludge nebst Hardcoreelementen und melodischen Hardrockhooks. Zudem gepaart mit einem tonnenschweren Groove, der einen sofort an den Eiern packt. Als ich vor einigen Jahren das oben angesprochene Album „Forever Wounded“ in die Finger bekam, war ich sofort hin und weg. STEEL NATION haben einen ganz eigenen Sound, der nahezu alles besitzt, um einem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Auf dem neuen Werk „The Big Sleep“ haben die Jungs nochmal einen draufgesetzt und sich noch mehr Zeit zum Ausfeilen der Songs genommen, wobei die derzeitige Pandemie keinen Einfluss auf den Aufnahmeprozess, aber dennoch auf die Veröffentlichung nahm, wie Ethan klarstellt: „We recorded this record over 2 years ago. All the recording was done well before the COVID pandemic, so that didn’t impact recording but has made releasing the record difficult. Right now the album is streaming, but it is being pressed on CD, tape and vinyl by Knives Out Records later on.“
Los geht es mit dem treibenden „Don´t Waste My Time“, der sofort mit der oben angesprochenen Ausrichtung klar macht, wo die Reise hingeht. Ein melodisches Rockriff wird mit einem Headbangerpart kombiniert, um dann mit brachialen Crewshouts auch die Hardcorefans glücklich zu machen. Dazu der zweistimmige Gesang von Demi/Fisher, die sowohl shouten als auch richtig aggressiv keifen bzw. singen können und schon ist ein erster richtiger Banger fertig. Weitere Highlights sind das verspielte „Self Defeat“ mit dem wohl brutalsten Moshpart der Platte oder die beiden unfassbar groovenden Rausschmeißer „Be By Your Side“ und „2 Many Times“ (siehe unten).
Summa summarum einfach dickes Ding, drum: „The Big Sleep“ streamen, laut durchhören, abfeiern und repeat!