Plattenkritik

Seraphin - Start To Live

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.10.2008
Datum Review: 06.11.2008

Seraphin - Start To Live

 

 

Ein muskulöser, im weißen Unterhemd gekleideter, mit einer Gitarre bewaffneter und vor einem Flugzeug stehender, langhaariger Mann guckt auf der Vorderseite dieses Albums geschmeidig am Hörer vorbei. Warum sollen sich die Blicke nicht treffen? Wer ist dieser Typ überhaupt. Vielleicht SERAPHIN? SERAPHIN bedeutet im hebräischen "der Engel" und die moderne Variante dieses Spezie hat anscheinend keine Flügel, sondern weiße Unterhemden. SERAPHIN hat auf seiner Myspace-Präsenz 2 Freunde, soviel konnte über den vermeintlichen Titelhelden weiterhin herausgefunden werden. Auch ist auf seiner Homepage zu erfahren, dass er 20 Jahre in Bands gespielt hat und nun endlich seinen Traum vom Soloalbum erfüllen konnte. „Die Schönheiten der Natur und ihre Schattenseiten. Trauer und Wut – aber auch Liebe und Optimismus. Wenn Du Dich auf die Musik einlässt wird sie Dir eine ganz neue Welt eröffnen“ erzählt der Protagonist. Er sei mächtig wütend auf die Mächtigen dieser Welt, die die Umwelt zerstören. Er möchte den Kindern eine intakte Welt hinterlassen und mit seiner Musik einen kleinen Beitrag für eine bessere Welt leisten. SERAPHIN, obwohl anscheinend Engel vom Aussehen und Beruf, hat nur 2 Probleme. Das erste ist eklatant, denn SERAPHIN kann nicht singen. Wie sollen denn unsere Kinder eine heile Welt vorfinden, wenn SERAPHIN diese zersungen hat. Mit seinem zittrigen Stimmchen trifft er mal die Töne, oft aber nicht (dieses Manko sorgt bei einigen Refrains für Schenkelklopfen). Das zweite Problem ist nicht minder schlimm, denn SERAPHIN schreibt völlig belanglose, vorhersehbare und abrundtief kitschige Hardrocksongs. Auf dem ganzen Album befindet sich nicht ein Song, der annähernd mittleres Engelsniveau erreicht. „Start To Live“ plätschert so vor sich hin und die Finger werden schon vom vielen Skip-Taste drücken blutig. „Schau Dir die Welt mit offenen Augen an! Dann wirst Du auch all das sehen, was SERAPHIN am Herzen liegt“, och nee, so schlimm ist das Leben nun wirklich nicht. Jedenfalls nicht, solange es nur gute Musik gibt. Aber das kann SERAPHIN nicht beurteilen…und wenn solche Musik im Himmel auf uns wartet, dann doch lieber die Hölle (dort ist das Klima schlechter, aber die Gesellschaft interessanter).

Tracklist:
1. Children of the wind
2. Boy Soldier
3. Der Stern
4. The Unknown
5. Nothing but a guest
6. Start to Live
7. A Night´s charm
8. Dreamer
9. Golden Hat
10. Fat Zap
11. Dragon´s Stroke
12. Yellow Dragon
13. You´re gone
14. Farewell

Autor

Bild Autor

Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt