Plattenkritik

Stereophonics - Pull The Pin

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Release Date: 28.09.2007
Datum Review: 17.09.2007

Stereophonics - Pull The Pin

 

 

Immer schade zu sehen, wenn eine eigentlich tolle Band im Spätwerk immer weiter in die Belanglosigkeit driftet. Letztes berühmtes Beispiel war da etwa THE WHOs missglücktes „Endless Wire“. Die STEREOPHONICS brauchen dazu nicht einmal ein Comeback Album, nein, ein reguläres genügt, um die Steilvorlage des Vorgängers „Language.Sex.Violence.Other?“ völlig zu verspielen. Dabei hätte man doch nur weitermachen sollen wie bisher, und luftige, schmissige Rocksongs im „Dakota“ Stil zu spielen. Kelly Jones tiefe, schwermütige Stimme würde es schon nach Hause bringen. Jeden pathetischen Unsinn konnte man ihm abnehmen, es hätten auch Staubsauger sein können. Selbst dem gefürchteten BON JOVI Support Slot konnten die Waliser ein wenig die Peinlichkeit nehmen.

Kelly Jones macht das schon – jedenfalls solange die Band mitmacht, solange immer ein dringlicher Rocksong darunterliegt. Diesmal ist es anders. Man kann dem nunmehr sechsten Album nicht einmal Routine vorwerfen, stattdessen ist es der neue Ansatz, der „Pull The Pin“ ins Aus katapultiert. Die STEREOPHONICS wollen jetzt rocken. Breitbeinig, ohne Kompromisse, mit Lederjacken und so.
Das merkt man den Songs an, leider hat sich das Trio die falschen Vorbilder ausgesucht. Songs wie „Pass The Buck“ oder „Crush“ hören sich an, als ob AUDIOSLAVE OASIS covern würden. Selten nur laufen die STEREOPHONICS zu alter Form auf, und zu allem Überfluss sind die ruhigen Balladen wie „Daisy Lane“ praktisch austauschbar, da Jones seine rauchige Stimme gegen einen zeitgemäßen Klagegesang eintauscht. Nur „My Friends“ erinnert dank energischem Gitarrengeschrammel und souligem Gesang an bessere Zeiten. Den Respekt für eine sich verändernde Band in allen Ehren, aber die neue Richtung der STEREOPHONICS kann wohl nur im Stadion überzeugen. Jones wird es freuen, große Bühnen und ihn verachtende Presse ist nämlich genauso sein Ding. Bleibt nur zu hoffen, dass die STEREOPHONICS das nächste Mal wieder auf Altbewährtes oder zumindest besseres Material, vertrauen. Hat doch auch schon früher funktioniert.

Tracklist:

1. Soldiers Make Good Targets
2. Pass The Buck
3. It Means Nothing
4. Bank Holiday Monday
5. Daisy Lane
6. Stone
7. My Friends
8. I Could Loose Ya
9. Bright Red Star
10. Lady Luck
11. Crush
12. Drowning

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Dennis

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