Plattenkritik

THE SUICIDE MACHINES - Revolution Spring

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Info

Release Date: 27.03.2020
Datum Review: 30.03.2020
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. Bully in Blue
02. Awkward Always
03. Babylon of Ours
04. Flint Hostage Crisis
05. To Play Caesar (Is to Be Stabbed to Death)
06. Trapped in a Bomb
07. Detroit Is the New Miami
08. Eternal Contrarian
09. Well Whiskey Wishes
10. Black Tar Halo
11. Empty Time
12. Impossible Possibilities
13. Potter's Song
14. Simple
15. Anarchist Wedding
16. Cheers to Ya

Band Mitglieder

 

Jason Navaroo (Vocals)
Ryan Vandeberghe (Drums)
Rich Tschirhart (Bass)
Justin Malek (Guitar)

THE SUICIDE MACHINES - Revolution Spring

 

 

Der Titel des THE SUICIDE MACHINES-Comeback-Albums darf bitte nicht zu woertlich genommen werden. Statt auf Hausarrest oder weltweite Wirtschafts- und Klopapierkrise sollten sich Konsumenten von "Revolution Spring" lieber auf eine Skapunk-Sause freuen, die klingt wie aus einer Zeit wo es noch Clubkonzerte, Kneipen und Reiseplaene gab. 
 
Als die Band aus Detroit zum letzten Mal ein Album auf den Markt brachte, war die Welt in mancher Hinsicht vielleicht noch ein Stueck weit mehr in Ordnung. Umso mehr gilt es auf dem Nachfolger zu "War Profiteering Is Killing Us All" zum Protest auszuholen. Material zur Inspiration gibt es (leider) zu Hauf. Da waere der Opener, die inhaltlich typische Anti-Cop-Hymne "Bully In Blue", die von null auf hundert alle Merkmale von Jason Navarro und Co aufzeigt: Nervoeses Schlagzeug, kritische Vocals und dynamische Riffs des Kalibers frueher GOOD RIDDANCE oder bitte nicht zu vergessener AGAINST ALL AUTHORITY. "Awkward Always" laesst Offbeats gegen einen soliden Faust-ins-Gesicht-Chorus antreten, aber verlaeuft sich leider wie ein Grossteil der Platte in der Mittelpraechtigkeit. Zwar klingt die Band weiterhin eingespielt und energisch, aber nur wenige Momente (etwa das sehr persoenliche "Trapped In A Bomb" oder der melancholische Skatepunksong "Well Whiskey Wishes") bleiben dank Melodie oder Textfetzen haengen und lassen in Erinngerungen an die Hitalben der 1991 gegruendeten Band schwelgen.
Dabei vereint "Revolution Spring" im Grunde alle Staerken der Band: Den Popappeal von "The Suicide Machines" ("Eternal Contrarian"), den gesunden Ska-Touch von "Destruction By Definition" ("Awkward Always", "Empty Time") und die Hardcoreschelle von "Battle Hymnes"  ("Black Tar Halo", "Detroit Is The New Miami"). Schwer aber faellt es den meisten Songs, mit gut verpacktem Inhalt und Catchyness zu begeistern. "Flint Hostage Crisis" werkelt und feilt - aber schafft es am Ende hoechstens auf B-Seiten-Niveau. "Impossible Possibilities" oder "Babylon Of Ours" halten THE SUICIDE MACHINES ueber Wasser und unterstreichen die neue Labelheimat des Quartetts, allerdings darf man sich fuer die lange Wartezeit gerne fuer zwei bis drei Songs weniger im Tausch gegen ebenso viele wasserdicht komponierte Dampframmen entscheiden. 

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.