Plattenkritik

TOXIC HOLOCAUST - Primal Future: 2019

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 04.10.2019
Datum Review: 27.09.2019
Format: CD Digital

Tracklist

 

1. Chemical Warlords
2. Black Out The Code
3. New World Beyond
4. Deafened By The Roar
5. Time's Edge
6. Primal Future
7. Iron Cage
8. Controlled By Fear
9. Aftermath
10. Cybernetic War

Band Mitglieder

 

Joel Grind - lead vocals, bass
Tyler Becker - drums
Robert Gray - guitars, backing vocals

TOXIC HOLOCAUST - Primal Future: 2019

 

 

TOXIC HOLOCAUST stehen mit ihrem sechsten Langspieler vor der Tür und liefern darauf erwartungsgemäß zwar wenige Überraschungen, dafür aber ein konstant hohes Energielevel. Auch auf "Primal Future: 2019" kredenzen Joel Grind und seine Kollegen wieder einen explosiven Cocktail aus ruppigem Thrash Metal mit einem ordentlichen Schuss Punk und bretthartem Rock 'n' Roll. Dabei hat Lemmy genauso seine Spuren im Sound der Oregon-Knüppler hinterlassen, wie Metal-affine Irokesenträger der Marke THE EXPLOITED oder DISCHARGE; und auch Anleihen aus der ersten Black-Metal-Welle sind zu vernehmen. Diese Einflüsse machen sich sowohl durch Grinds raues Organ als auch auf instrumentaler Seite bemerkbar. Schon der Opener "Chemical Warlords" klingt nach einem latent punkigen Einstieg so, als wäre der gute Herr Kilmister von den Toten auferstanden und hätte mit Cronos von VENOM am Mikro eine Thrash-Band gegründet.

 

Eher traditionell thrashig tönt da das rasante "Black Out The Code", während das groovige "New World Beyond" deutliche Hardcore-Anleihen hat und das nicht mal zweiminütige "Deafened By The Roar" wieder klar im Punk verwurzelt ist. Dieses Konzept zieht sich so im Grunde durch die komplette Platte. Neben lupenreinen Thrashern ("Primal Future") schlagen die meisten Stücke entweder in Richtung Punk ("Aftermath") oder schweißtreibenden Rock 'n' Roll ("Iron Cage") aus, die Übergänge sind allerdings fließend. Joel Grind klingt dabei mit seinem heiseren Gebell wie eine Mischung aus Cronos, Lemmy und Wattie Buchan und vereint so durchaus einige Charakterköpfe härterer Musik in einem zarten Stimmchen.

 

Auf voller Albumlänge könnte man TOXIC HOLOCAUST vielleicht eine dezente Eintönigkeit und Abwechslungsarmut vorwerfen, diese Musik gehört aber ohnehin auf die Bühne. Wer mit den genannten Einflüssen und Sachen wie NUCLEAR ASSAULT und älteren SODOM etwas anfangen kann, wird auch mit "Primal Future: 2019" die helle Freude haben.

 

Autor

Bild Autor

Hans

Autoren Bio

Meine großen Leidenschaften: Literatur und laute Musik. Plattenkritiken liegen nahe.