Plattenkritik

Taproot - Plead The Filth

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Release Date: 11.05.2010
Datum Review: 03.05.2010

Taproot - Plead The Filth

 

 

Ein wenig überraschend haben TAPROOT bei Victory Records angeheuert, schließlich war die Band aufgrund ihrer Erfolge der ersten Alben bereits bei einem Major-Label unter Vertrag. Der Band haftet der Mief einer Nu-Metal und Post-Grunge Band an, Mief deshalb, weil sie einfach mehr sind als das. Herausragend im Backkatalog war (aus streng subjektiver Sicht natürlich) das dritte Album "Blue Sky Research", das vor allem mit unter die Haut gehenden Refrains ausgestattet war. Auf dem fünften Output "Plead The Filth" wurden diese Kanon-artigen Chorusse verfeinert und noch vielschichtiger aufgezogen. Es gibt wenig charismatische, mit einem einzigartigen Organ ausgestattete Sänger, auf jeden Fall muss Sänger (und Gitarrist) Stephen Richards dazu gezählt werden. Vergleichbar ist sein Timbre mit Brock Lindow (36 CRAZYFISTS), wobei Stephen seine stimmliche Theatralik und das Aufgesetzt sein bei "Plead The Filth" etwas in den Hintergrund schieben konnte. Die Band aus Ann Arbor, Michigan, ist auf ihrem fünften Album härter geworden, es wurde im Vorfeld bereits von Baritongitarren gesprochen, die alles schwerer machen und die Aggressivität des Debütalbums "Gift" erreichen werden. Und in der Tat konnte die spilerische Wut enorm gesteigert werden, ohne jedoch die beautiful melodies zu vernachlässigen. Aber für eine typische laut/leise Band sind TAPROOT viel zu begabt, denn sie scheuen auf "Plead The Filth" die Progressivität nicht und erinnern dabei stellenweise an "Paradigm In Entropy" von BLEED THE SKY (wobei der Vergleich hinkt, schließlich erinnern AC/DC überspitzt gesagt auch nicht an AIRBOURNE...), aufgrund der starken Refrainlastigkeit könnten sogar ALICE IN CHAINS Pate stehen. Dazu mischt sich Intensität und ein Schleier von Melancholität, das alles eingebettet in Groove, Dynamik und einer dunklen Grundstimmung (passend zum Corvertartwork). Da "Plead The Filth" auch noch von diversen Kraftausbrüchen und einer guten Produktion gesegnet ist, kann TAPROOT wieder einmal zu einem guten Album gratuliert werden.

Tracklist:
1. Now Rise
2. Game Over
3. Fractured (Everything I Said Was True)
4. Release Me
5. Stolage
6. 911ost
7. Trophy WiFi
8. Words Don't Mean A Thing
9. Left Behind
10. No View Is True
11. Stares

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Clement

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Ich fühle mich zu alt