Plattenkritik

The Scenic - Bipolaroid

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Release Date: 01.10.2010
Datum Review: 01.10.2010

The Scenic - Bipolaroid

 

 

Rosa Zuckerwatte, bunte Ponys die nach allerlei Früchten riechen, eine Hand voll Schmetterlinge, ein Meer aus Blumen, ein Paar umher wuselnde Glücksbärchis, dies alles eingehüllt in rosa Wölkchen und in mitten dessen ein kleiner trauriger Junge mit schwarzem Kajalstrich unter den Augen. Dieses Bild entsteht in etwa in meinem Kopf während ich das neue Album „Bipolaroid“ von THE SCENIC höre.

Mit ihrem zuckersüßen Pop-Punk haben sie erneut ein Album geschaffen, welches vor allem sechzehnjährige Teenies mit Herzschmerz ansprechen sollte. Für den Rest der Musikinteressierten handelt es sich jedoch um ein extrem weichgespültes Werk, dass nur mit Vorsicht zu Hören ist, kann es doch bei zu viel Klischee und Kitsch schnell zu Übelkeit führen. „Bipolaroid“ strotzt nämlich gerade so vor klischeehaften Texten, die es so schon in etlichen Variationen gegeben hat und einem so langsam aus den Ohren hängen. Klar gibt es schöne Melodien und auch eine gewisse Eingängigkeit kann den Jungs nicht abgesprochen werden, doch brauch die Welt wirklich noch mehr Alben mit dem immer gleichen Schema? Normalerweise wäre ich an dieser Stelle auf die einzelnen Songs näher eingegangen, doch hätte sich dies bei diesem Album etwas langweilig gestaltet, da fast jeder Song dem gleichen Schema folgt. So fasse ich es kurz zusammen. Song XY besitzt eine ganz nette Melodie, einen etwas schleimigen und kitschigen Text, Sänger Jeremy Menard klingt sehr süßlich und Ausbrüche oder gar Experimente sind nicht zu befürchten. Musikalisch kann man eigentlich gar nicht so viel an dieser Platte aussetzen, das große Problem, an dem dieses Werk krankt, ist einfach die Ideenlosigkeit und Abgedroschenheit der Texte.
Trotz der ganzen Kritik ist „Bipolaroid“ jedoch ein ganz anständiges Album, das sich durchaus hören lassen kann. Wer Gefallen an Pop-Punk und ähnlichem findet und sich nicht vor Klischees fürchtet, kann ruhig einmal ein Ohr riskieren. Man sollte nur im Voraus darauf gefasst sein, was einen erwartet. Zur Not dient es dann halt als Soundtrack für eine neue Teenieschnulze.


Tracklist:
01. Sunday Morning
02. Uh Oh
03. The Lonely Side
04. Magic
05. Sparrow Song
06. Pharmapseudokool
07. Charts And Graphs
08. So Cal So What?
09. Halo
10. Godspeed For Gravity
11. Tonight We Live Forever

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Wencke

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