Plattenkritik

Vomitory - Terrorize Brutalize Sodomize

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Release Date: 20.04.2007
Datum Review: 24.03.2007

Vomitory - Terrorize Brutalize Sodomize

 

 

Mit ihrem nunmehr sechsten Studioalbum zeigen VOMITORY nochmals sehr deutlicht, dass man Death Metal aus Schweden nicht in einem Zuge mit Melodie gleichsetzen kann. Die Band demonstriert eindrucksvoll, dass es weitaus mehr Facetten des Deathmetal in diesem Lande gibt und sie schwingen die Todeskeule wirklich kräftig. VOMITORY legen ihren Schwerpunkt auf rohe Brutalität, die sich durch das komplette Album zieht und kaum von der Marschrichtung abkommt, um in seichten Gewässern zu planschen.

Das musikalische Spektrum der Band ist somit eher ein wenig begrenzt, da sich hier simple, flott gespielte Riffs mit mehr oder minder groovigen Passagen abwechseln und die Band sich doch selbst in Grenzen des Genres aufhält. Nur selten nimmt man kurzzeitig den Fuß vom Gas wie auf ‚The Burning Black’ oder ‚Whispers From The Dead’ – die beide eher Midtempo fahren aber zwischendurch zeigen, dass die Band ebenso in der Lage ist gute Songs zu machen, ohne alle Geschwindigkeitsregister zu ziehen. Dass man dabei weniger nach sich selbst klingt sondern eher nach Obituary (‚The Burning Black’) und Morbid Angel (‚Whispers From The Dead’) ist eine andere Seite der Medaille.

Dafür gibt es hier schwedische Urgewalt, die gern mal mit den Exzessen der Musikanten von Übersee (USA) liebäugelt, ohne sich dabei auf Plagiatniveau herabzulassen. Für jeden Fan gibt es somit das volle Brett – ohne Kompromisse und irgendwelche Versuche, neue Hörer aus anderen musikalischen Sparten anzulocken. Der Stil ist einfach hierfür zu geradlinig und – man möge mir verzeihen – klont sich eher selbst als sich noch großartig zu entwickeln. Die Band weiß was sie will, wird hierbei besser und präziser, aber lässt sich auf keine Risiken dabei ein.

Minimalismus und rohe Gewalt. Eine Mischung, die bei VOMITORY ziemlich gut funktioniert, auch wenn es hier rein objektiv gesehen nur Fließbandarbeit gibt. Aber dafür sehr solide, sehr ehrlich und auf den Punkt – mit einer passenden nicht zu aufgeblähten Produktion, die das ganze Bild gelungen abrundet. Death Metal Fans, die sich eher auf traditionelle Tötungsmethoden verlassen, sind hier an der richtigen Stelle – wer hier Innovation erwartet wird sicher enttäuscht. Da ich mich gern von plumper Vordergründigkeit wegblasen lasse, sehe ich auch keinen Grund an der Platte herumzunörgeln, denn scherbeln tut es hier ganz gewaltig.

1. Eternal Trail Of Corpses
2. Scavenging The Slaughtered
3. Terrorize Brutalize Sodomize
4. The Burning Black
5. Defiled And Inferior
6. March Into Oblivion
7. Whispers From The Dead
8. Heresy
9. Flesh Passion
10. Cremation Ceremony

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Oliver

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