Plattenkritik

Wolves Like Us - Late Love

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 24.06.2011
Datum Review: 14.06.2011

Wolves Like Us - Late Love

 

 

Einige Bands besitzen dieses besondere Etwas. Diese ganz bestimmte Eigenschaft, mit der man den Hörer nach dem Erklingen der ersten Note fesselt und erst dann wieder los lässt, wenn der letzte Ton verstummt ist. Bei HOT WATER MUSIC war es immer diese unheimliche Spielfreude, bei KVELERTAK dieser ungestüme Drang nach vorne oder bei den großartigen PLANS MISTAKEN FOR STARS war es diese beklemmende Tiefe.

Die aus Oslo stammenden WOLVES LIKE US, welche Mitglieder von bereits begrabenen Bands wie AMULET oder JR EWING vereinen, spielen einen rockigen HARDCORE voller „BEST OF“ Momente. Ihre Musik klingt sofort sehr vertraut, wirkt aber dennoch unheimlich frisch. Anders als ihre Landsmänner von KVELERTAK agieren sie dabei wesentlich bedächtiger und fast schon reifer. Dabei ist die Ähnlichkeit zu den bereits genannten PLANS MISTAKEN FOR STARS sehr verblüffend. Songs wie der Opener „Burns Like A Paper Rose“ oder das mächtige „Sin After Sin“ sind voller Herz und Leidenschaft, und schreien einfach danach, jede einzelne Textzeile lauthals mit zu grölen.
Die Produktion der Songs klingt absolut authentisch und auch das Artwork von Justin Bartlett rundet das Gesamtbild dieser Platte perfekt ab.

Abschließend kann man nur sagen, dass es WOLVES LIKE US mit ihrem Debut „Late Love“ auf Albumlänge schaffen, all die wunderbaren Momente großer Bands zu vereinen und daraus ihr eigenes, fesselndes Phänomen kreieren.
Großartig!

Mulder, 8/10

Es sind diese Momente, die einen ermutigen, sich weiter durch den alltäglichen dichter werdenden Dschungel an Bands durchzuhören. Momente, die all die Fehlkäufe, oder in meinem Fall: zähen Promos wieder wettmachen. Diese Momente sind es, warum man immer noch Musiknarr ist. Die einen die Liebe an das liebstes eigene Hobby (kann man das überhaupt – bei allem Kitsch - so einfach nennen?) wieder deutlich fühlen lassen. Momente, von denen die erste Fulllenght von WOLVES LIKE US mehr als genug hat – genau genommen ist die ganze Platte eine Anreihung dieser Momente. „Late Love“ ist endlich wieder eines dieser Alben, die von vorne bis hinten Spaß machen. Ein Album, das zudem absolut frisch wirkt – und dass nicht, weil man das Rad neu erfinden würde, sondern einfach, weil die Musiker sie selbst sind. So schaffen sie es, aus ganz üblichen Zutaten etwas ganz eigenes zu schaffen, was eben so eigen klingt, weil es das in erster Linie gar nicht sein will. „Late Love“ ist im Grunde nicht mehr als ein spielfreudiges, pop-punkiges (oder auch ein wenig hardcoriges), mitunter etwas an HOT WATER MUSIC erinnerndes Etwas mit rauer Stimme und melodischen Gitarren – dabei mal eher atmosphärisch, dann aber wieder betont nach vorne gehend und energisch. Aber eigentlich reicht für die Beschreibung der gesamten Platte das bereits eben von mir verwendete Wort „Spielfreude“, denn im Grunde ist „Late Love“ nichts anderes. Hier fühlt man noch die Emotionen und sind nicht bloß Konvention, hier war die Musik wirklich Ventil. „Late Love“ ist darüber hinaus noch eines dieser Alben, bei denen man sich wieder wundert dass das Ganze schon so schnell wieder vorbei ist – und die Repeat-Taste nicht lange unberührt bleibt.

Olivier, 8/10

Tracklist:
1. Burns Like A Paper Rose
2. Deathless
3. Sin After Sin
4. Old Dirty Paranoia
5. Secret Handshakes
6. Shiver In The Heat
7. We Speak In Tongues
8. Gone To Dust
9. My Enemy
10. To Whore With Foreign Gods

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Mulder

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