Plattenkritik

Young And In The Way - I Am Not What I Am

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Release Date: 24.03.2011
Datum Review: 17.12.2011

Young And In The Way - I Am Not What I Am

 

 

Wolkenverhangene Berge voller Mystik und schwarzer Magie. Schatten und Verdammnis regieren die Gebirgswelt. Ein Cover kann bereits erstaunliche Dinge mit dem Kopf des Hörers veranstalten. Noch bevor man einen Ton von "I Am Not What I Am" gehört hat, malt sich das Gedächtnis bereits die weitläufigsten Soundteppiche aus. Wer hier jetzt episch angelegten Black Metal erwartet, liegt einerseist richtig. Andererseits aber vollkommen falsch.

YOUNG AND IN THE WAY. Ein Name der Selbstbewusstsein ausstrahlt, aber auch Selbstzweifel und die große Frage nach dem Grund nicht leugnen kann. Die junge Band aus dem US-amerikanischen Charlotte spielte ihre ersten Songs in einer Holzhütte am Stadtrand ein. Immer auf der Suche nach dem Fluchtweg. Dem Weg aus der täglichen Monotonie des Lebens. Immer weiter hinein in die Finsternis des Daseins und der daraus resultierenden Aggression.

Und das Album beginnt mit "That Is Not Dead Which Can Eternal Lie" so, wie das Cover anmutet. Ein Soundberg von unheimlicher Dichte und Größe. Nur langsam quälen sich die Gittaren aus dem Gestein, erst gegen Ende ist ein Rythmus erkennbar. Doch dann. Dann bricht das Inferno über den Hörer. Es folgt eine Splittergranate nach der nächsten. Die Wolken haben sich verzogen und die Wut einer Band wird spürbar. Vor Tatendrang strotzender, unglaublich aggressiver Crustpunk mit massiver Black Metal Kante, der die vorige Mystik dennoch aufrecht erhält. Von den einstigen Hardcore-Wurzeln entfernte sich die Band immer mehr, bis dieses mächtige Gebräu rauskam. Blastbeats wechseln sich mit Erdbebenriffs ab, die Vocals könnten hasserfüllter kaum sein. Ein Höllenspaß.

Wem TRAP THEM und ALL PIGS MUST DIE zu schwedisch sind, ist hier richtig. YOUNG AND IN THE WAY sind auch das Richtige für Leute, denen LIVSTID etwas zu oft in den Punk schauen. Aber allgemein ist "I Am Not What I Am" vor allem für den den jenigen etwas, der nicht eines der besten Alben aus dem nun beinahe abgelaufenen Jahrgang verpassen will. Wer jetzt hellhörig geworden ist, dem muss ich dann doch noch eine Dämpfer verpassen. Denn die LP war auf 100 Stück limitiert. Davon noch ein Exemplar zu ergattern, nunja, manche gewinnen ja auch den Hauptpreis im Lotto. Na gut, man kann sich sicher auch mit der, inzwischen verfügbaren, CD begnügen...

Tracklist:

1. That Is Not Dead Which Can Eternal Lie
2. And We Have Kill Him
3. Leaving Nothing But The Absence Of Everything
4. If Only That So Many Dead Lie Round
5. Death Is Eager To Hold You
6. They Should Greet Me With Howls Of Execration
7. With Strange Aeons Even Death May Die
8. I Am Not What I Am
9. Love And Terror Laid The Stone
10. The Chaotic And Bloody World Around Us
11. Ascending The White Mountain

Autor

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Enrico

Autoren Bio

Je ne sais pas. Ein Hoch auf meine Standardantwort im Französischunterricht in der Schule.