Plattenkritik

AT THE GATES - The Nightmare Of Being

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Info

Release Date: 02.07.2021
Datum Review: 29.06.2021

Tracklist

 

01. Spectre Of Extinction
02. The Paradox
03. The Nightmare Of Being
04. Garden Of Cyrus
05. Touched By The White Hands Of Death
06. The Fall Into Time
07. Cult Of Salvation
08. The Abstract Enthroned
09. Cosmic Pessimism
10. Eternal Winter Of Reason

Band Mitglieder

 

Adrian Erlandsson – Drums
Jonas Björler – Bass
Tomas Lindberg – Vocals
Jonas Stålhammar – Guitar
Martin Larsson – Guitar

AT THE GATES - The Nightmare Of Being

 

 

Der Name AT THE GATES hat immer noch Strahlkraft im (Melodic) Death Metal. Das liegt vor allem daran, dass die Band respektive die Hauptprotagonisten seit Anbeginn der schwedischen Death Metal Welle aktiv sind und 1995 mit „Slaughter Of The Soul“ ihre Katharsis veröffentlichten. Dieses Referenzwerk ist der Inbegriff eines Genres und alle Band-Veröffentlichungen danach wurden/werden zwangsweise damit verglichen. Um nicht in eine stilistische Sackgasse gepresst werden zu können, löste sich die Band nur ein Jahr später auf, damit das Engagement auf andere Bands bzw. andere musikalische Interessen transportiert werden konnte.

Nach der Reunion manifestierten AT THE GATES, bei denen aktuell noch drei Gründungsmitglieder aktiv sind, sowohl mit „At War With Reality“ (2014) und vor allem mit „To Drink From The Night Itself“ (2018) ihren Willen, sich nicht im Schubladendenken zu verstricken. Das nunmehr siebte Studioalbum mit dem wunderschönen Titel „The Nightmare Of Being“ geht diesen Weg konsequent weiter und baut die progressiven Elemente weiter aus. „Garden Of Cyrus“ untermalt die düstere Atmosphäre mit Sprechgesang und Saxophon, „The Fall Into Time“ bietet orchestrale Klänge und ein Bass-Solo, dass tief im Artrock der 70er Jahre verwurzelt ist. Natürlich können auch noch die alten Trademarks genossen werden, aber an allen Ecken und Enden zeigt das Quartett, dass es rückwärtsgerichtet den Death Metal eine neue Zukunft bieten und musikalische Horizonte eröffnen möchte. So erinnert „Touched By The White Hands Of Death“ an die Frühphase der Band, allerdings beginnt diese erst nach einem durch das Orchester inszenierten, sich langsam entladenden Intro.

Mit „The Nightmare Of Being“ haben die Altmeister ein spannendes Spätwerk im Köcher, dass sicherlich einigen Altfans vor den Kopf stoßen dürfte. Wer sich allerdings mal aus seinem Kerker der Ablehnung stiehlt und sich versucht, in dieses Album hineinzuversetzen, wird mit einem Lichtblick von einer Band geblendet, den ich persönlich in der Form und der Konsequenz nicht von ihr erwartet hätte.

 

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Clement

Autoren Bio

Ich fühle mich zu alt