Plattenkritik

BARS OF GOLD - Shelters

Redaktions-Rating

Info

Release Date: 14.04.2019
Datum Review: 29.05.2019
Format: CD

Tracklist

 

01. Worthless Chorus
02. Atlantic City
03. $20
04. Sometimes
05. Beans
06. Madonna
07. Montana
08. Plywood to Pine
09. G

Band Mitglieder

 

Ben Audette
Brandon Moss
John Gaviglio
Marc Paffi
Nick Jones
Scotty Iulianelli

BARS OF GOLD - Shelters

 

 

Post-Rock mit Elvis-Vocals – dieser Satz könnte grob ausreichen, um den Stil der Band BARS OF GOLD zu beschreiben. Doch natürlich ist der Sound der sechs US-Amerikaner deutlich vielseitiger und ziemlich interessant. Das gilt auch für deren neue Platte „Shelters“, die seit dem 14. April zu haben ist. 

 

 

Bereits zu Beginn der Scheibe geht es gefühlsmäßig hin und her. So gibt die Band beispielsweise im Song „Atlantic City“ ihre verzweifelte, gar sehnsüchtige Seite preis, die den Zuhörer in pure Melancholie versetzt. Andererseits aber, wissen BARS OF GOLD den feinsten Krach und Lärm zu erzeugen, die jedem Grunge-Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Scheppernde Gitarren, tragender Bass, ausrastende Drums – und das kombiniert mit tiefen Vocals, die an Elvis Presley oder Joe Cocker erinnern. Und auch Passagen mit Orgel-Bläser-Lines finden hin und wieder ihren Platz, so wie bei der Komposition „Dollars“.

 

Zwar ist das Gefühl trotzdem da, dass die Platte zu monoton wirkt. Doch BARS OF GOLD haben immer wieder musikalische Überraschungen parat. Zu nennen wären da unter anderem „Beans“ und „Madonna“, die voller kreativen Elan strotzen. Einflüsse aus dem Funk, Breaks im Videospiel-Sound oder unerwartete Rhythmus-Änderungen – langweilig wird es vor allem durch diese beiden Nummern keineswegs. 

 

Auch „Montana“, der Ruhepol des Albums, begeistert. Die Gitarren wirken dabei sehr entspannt und leicht verschlafen, während die Drums dem Ganzen die Atmosphäre einer Jazz-Ballade verleihen. Bass und Orgel verleihen „Montana“ zudem noch den nötigen Folk-Touch. Insgesamt erscheint der Song vor allem aber extrem aufgeräumt und sehr durchdacht. 

 

 

 

„Shelters“ ist auf jeden Fall ein äußerst interessantes Album – aber auf keinen Fall easy listening. So ist „Plywood to Pine“ ein Song, der vor allem Hörer mit einer gewissen Vorliebe zum Free Jazz gefallen dürfte.

BARS OF GOLD sind also mehr als Post-Rock mit Elvis-Vocals. BARS OF GOLD sind Folk, Grunge, Psychedelic, Jazz usw. Mit „Shelters“ konnten die Amerikaner definitiv ihre musikalische Vielseitigkeit zum Ausdruck bringen.

 

Autor

Bild Autor

Christoph

Autoren Bio