Plattenkritik

Chase Long Beach - Gravity Is What You Make It

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Release Date: 26.06.2009
Datum Review: 26.06.2009

Chase Long Beach - Gravity Is What You Make It

 

 

Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen und die Laune wird besser. Zeit also, wieder mal in die Ska-Punk Kiste zu greifen und den passenden Soundtrack für diesen Sommer zu finden. Da kommen CHASE LONG BEACH mit ihrem Album „Gravity Is What You Make It“ auf den ersten Blick genau richtig. Diese Musikrichtung ist meist wie ein zweischneidiges Schwert. Zum einen kann sie perfekt unterhalten und absolut zeitlos sein, wie man an den großen MIGHTY MIGHTY BOSSTONES oder auch alten CATCH 22 sehen kann, aber auch relativ schnell nerven und im Einheitsbrei verschwinden. Mal schauen, was CHASE LONG BEACH aus ihrer Spielzeit rausholen können.

Die Band, bestehend aus Sängerin Karen, Fitzie am Bass, Meagan und Tristan an den Trompeten, Gitarrist Joe C, Drummer Hoser R und Big Drew an der Posaune, bedient sich auf ihrem Album der genreüblichen Klischees und erfreuen den Hörer mit 11 Songs, die voll gepackt sind mit tanzbaren Melodien und eingängigen Passagen. Besonders der zweite Song „Joe Vs The Cricket“ wartet mit einem gehörigen Groove auf. Das macht soweit Spaß und auch der Wechsel zwischen den schnellen Parts und den für Ska üblichen Rhythmen kann sich sehen lassen. Teilweise erinnert das hier gehörte an alte No Doubt Stücke, wie zum Beispiel „Total Hate“ zusammen mit Sublime.

Karens Stimme passt haargenau zur Musik. Sie ist nicht zu seicht und weist den nötigen Rotz auf, auch wenn man manchmal genau hinhören muss, um diesen zu bemerken. Oftmals wird sie von den männlichen Bandmitgliedern unterstützt, was noch etwas mehr Dynamik in den Gesang bringt. Zwischen versöhnlich und aggressiv pendeln die Songs hin und her und immer wieder wartet der Hörer auf eine richtige Hymne, die aber leider ausbleibt. Am ehesten könnte man „A Diamond Bullet To The Brain“ als solche bezeichnen, letztendlich fehlt aber das gewisse Etwas.

So dröppeln die Songs weiter vor sich hin, langweilen nie wirklich, stechen aber auch nicht sonderlich hervor. Für ein bis zwei Hördurchgänge macht das Album in ganzer Länge sicherlich Spaß, aber eine Langzeitwirkung kann man CHASE LONG BEACH leider nicht attestieren. Dafür wirkt alles zu ähnlich und die Unterschiede zwischen den Songs sind teilweise nur marginal. Als wirklich angenehm kann man aber noch die Songs“The Beginning“ und „The End“ hervorheben. Hier geht die Band ein wenig aus sich raus und traut sich etwas. Besonders die Gitarrenarbeit sticht hier als sehr professionell heraus. Auch er Orgeleinsatz bei „The End“ weiß zu überzeugen und so finden sich hier zwei Highlights des Albums.

Unterm Strich bleibt also ein annehmbares Ska-Punk Album, welches man getrost mal mit in den Park nehmen kann. Spätestens im Herbst wird das Ding aber wieder in der Versenkung verschwinden und im nächsten Sommer wird dann die nächste Band in den Startlöchern stehen, die mit den gleichen Strukturen überzeugen möchte. Dann doch lieber weiter "The Impression That I Get" hören und„ Never Had To Knock On Wood“ im Kollektiv mit brüllen, da hat man auf Dauer mehr Spaß!

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Alex G.

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