Plattenkritik

Death By Stereo - Black Sheep Of The American Dream

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Release Date: 20.04.2012
Datum Review: 30.03.2012

Death By Stereo - Black Sheep Of The American Dream

 

 

Orange County im Süden Kaliforniens bietet eine ganze Latte Gründe, angepisst und verzweifelt zu sein: Kontroverser politischer Nebel, egoistische Verschwendung und ignorante amerikanische TV-Lebensart sind südlich von Los Angeles an der Tagesordnung. Die stets präsente Sonne und der lokale Output in Form einer florierenden Musikszene scheinen nicht beruhigendes Ventil genug, sonst wäre „Black Sheep Of The American Dream“ am Ende als Popalbum in die Geschichte eingegangen.

Diesen Versuch hat die Band um Sänger Efrem Schulz zum Glück bereits hinter sich (gelassen). Musik als Ventil wird hinter der Tür mit dem DBS-Logo groß geschrieben: Ab „WTF Is Going On Around Here“ bereits zocken das Riffgegniedel von Chefbartträger Dan Palmer mit der ausdruckstarken Stimme Schulz´ um die Wette. Was DEATH BY STEREO und ihre zehn neuen Songs nach einer endlosen Serie von Line-Up-Wechseln ausmachen, sind neben der altbekannten Energie, die „Much Like A Sore Dick“ auf Highspeed und „5th Of July“ auf die Fresse katapultieren vor allem befreiter wirkende Tracks, die „Death Is My Only Friend“ 2009 nicht oder nur bedingt liefern konnte. Fuchsteufelswild eingeprügelte Songs, unfreundliche Bastarde aus Metal, Punkrock und Hardcore, die dann mit dem Chorus wieder auf eine ganz eigene Trillerpfeife hörten – damit wurden die Herren bekannt – und wollen es ab dato wieder sein. Mit Gründungsmitglied und Vorzeigeproduzent Paul Miner (u.a. ATREYU, NEW FOUND GLORY) zurück an/m Bo(a)rd kehren DEATH BY STEREO ein um mit „Growing Numb“ und „Following Is What You Do Best“ eine gerade Linie zwischen Sägewerk und Schürfwunde zu ziehen. „Get British“ meint „I´m Gonna Smash This Fucking Place, I´m Gonna Live Right In Your Face – This World Won´t Spin Forever“ - logo - – befiehlt „WTF Is Going On Around Here“ als Antwort. Heißer Brei war gestern.

Wenige Künstler halten die zerknautschte Flagge über vierzehn rotierende Jahre stets hoch und schachteln zwischen verkanntem Jägermeister-Sponsor, 80´s-Hardcoreattitüde und offenherziger Metal-Spielwiese beinahe ausnahmslos erstklassige Veröffentlichungen zusammen.
„Black Sheep Of The American Dream“ ist soviel „Into The Valley Of Death“ wie es gesund und munter macht und soviel DEATH BY STEREO wie aufs Rezept passt. „Harmonic Divisor“ gebührt allein für seine Schlagzeugarrangements der goldene Tachometer und zu „Growing Numb“ können Warped Tour-Kids und Politpunk-Nerds um die Wette gamblen. Gerne dann auch mit drei Würfeln – vielleicht schaffen es dann nach dem nächsten Studiobesuch sogar mehr als nur zwei Hände und achtundzwanzig Minuten „Depression Expressions“ auf den Nachfolger.

Trackliste:

01. WTF Is Going On Around Here
02. Much Like A Sore Dick
03. Growing Numb
04. Get British
05. Harmonic Divisor
06. Depression Expression
07. Something’s Changing
08. Following Is What You Do Best
09. 5th Of July
10. Please Go To Heaven Now

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.