Plattenkritik

Desasterkids - Sex, Beer & Breakdowns

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Release Date: 02.08.2013
Datum Review: 29.07.2013

Desasterkids - Sex, Beer & Breakdowns

 

 

Das Ergebnis selbsternannter, neuer Partycore-Hüter - die sicher auch beim Duschen ihre Sonnenbrillen aufbehalten - klingt wie eine durchzechte Nacht vorm heimischen Keyboardregal. Und einem DESASTERKID, welches aus Versehen den Aufnahmeknopf gedrückt hat. Jetzt noch mal für alle ganz langsam und zum mitschreiben: l-a-n-g-w-e-i-l-i-g.

„I Was Born To Set My Footprints On This World“ lautet die erste Zeile der Debüt-EP, deren Titel sich Fans besser schnell auf den Hals tätowieren sollten. Erstens ist die Frage nach dem Sinn des Lebens somit endlich beantwortet, zweitens erkennen sie sich so auch nach einer langen Nacht mit den DESASTERKIDS noch wieder. Haben Synthesizer und Elektronica erstmal jemanden gefunden, der ihnen beim Kirschenpflücken die Leiter hält, braucht „Sex, Beer & Breakdowns“ weder Dosenöffner noch Zensur: Der Titel ist und bleibt Programm.
So rattert es träge Vocaleffekte und orchestrale Angeber-Technik, bis „These Boots Are Made For Kicking Ass“ und „I Do What I do Because Fuck You“ bereits unter ihrer eigenen Einfallslosigkeit zusammenbrechen. Intakte Double-Bass, cleane Einstreuer im Refrain – die Berliner um Iain Duncan (ex- WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER) malen sich ihr Sound-Büchlein lieber grau statt bunt. Die fünf schwülstigen und schlicht undefinierten Songs finden glücklicherweise unter der Fünfzehn-Minuten-Marke ein Ende – und haben es in dieser Zeit nicht mal unbeschadet über die Straße geschafft. Kaum eine instrumentale Differenzierung, keine spannende Facette, die „Sex, Beer & Breakdowns“ wenigstens ein Stück weit von seinem (peinlichen?) EP-Titel wegfächern könnte.
Und wo wir schon inmitten des crazy herummoshenden Fetenmetals umherwaten – DESASTERKIDS könnte eine weitere, akut angegangene Schnapsidee gewesen sein, deren Ausgeburt man am nächsten Morgen rückgängig machen möchte. „Life Is Rock´N´Roll – So Get Your Fuckin´Hands Up And Scream!“ Überzeugt? Leider zu spät, denn im Hause Redfield Records schläft man offenbar weder auf dem eigenen Gehör – noch auf einem Campingplatz im Fremdschambezirk. Alle beiden Daumen hoch – für „Hatefuck-Core“ der übleren Sorte.

Trackliste:

1. These Boots Were Made For Kicking Ass
2. I Do What I Do Because Fuck You
3. You Have No Friends, Your Argument Is Invalid
4. #FameFameFame
5. Sex With Ultimecia

Autor

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.