Plattenkritik

FEVER 333 - Strength In Numb333rs

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Info

Release Date: 18.01.2019
Datum Review: 31.01.2019
Format: CD Vinyl Digital

Tracklist

 

01. …
02. Burn It
03. Animal
04. Pray For Me/3
05. One Of Us
06. Inglewood/3
07. The Innocent
08. Out Of Control/3
09. Am I Here?
10. Coup D´etalk

Band Mitglieder

 

Jason Aalon Butler - Vocals
Aric Improta - Drums
Stephen Harrison - Gitarre

FEVER 333 - Strength In Numb333rs

 

 

Wie schnell aus Stimmbaendern ein Molotovcocktail wird, weiss Jason Aalon Butler besser oder zumindest genauso gut wie N.W.A. oder FEINE SAHNE FISCHFILET. Einmal mehr - und dieses Mal gespickt von jeder Menge Szeneprominenz - fuehrt ein musikalisches Projekt des 33-jaehrigen schnurstracks aufs Siegertreppchen. "...there's a motherfuckin' fever comin!"
 
FEVER 333 feierten im Herbst ihre Europa-Livepremiere (ausgerechnet im Vorprogramm von BRING ME THE HORIZON) und spielten ihre allererste heimische Show illegal und am hellichten Tag auf dem Parkplatz der beruehmten "Randy's Donuts" Bude  - direkt am Fusse des internationalen Flughafens von Los Angeles. Aber was und warum FEVER 333? Zunaechst einmal moechte Butler darauf hinweisen, dass die Musik nicht und nie die alleinige Message ist. Dahinter steckt eine Bewegung, ein Aufruf, ein Fingerzeig. Ihre politischen Ideale vertont das Trio um Butler, ex-THE CHARIOT Gitarrist Stephen Harrison und Weltklasse/Entertainment-Drummer Aric Improta (u.a. NIGHT VERSES, GOLDFINGER) mit Hilfe von Songs wie "Burn It" oder "The Innocent" in bester Protest-Rock-Manier irgendwo zwischen RAGE AGAINST THE MACHINE, HOLLYWOOD UNDEAD und STORY OF THE YEAR. Zu dem Spektakel aus Samples, brettigen Gitarren und bulligen Refrains mischt Butler seine Geheimwaffe: pfundierte und gleichzeitg schizophraene, Kreischgeraeusche, die im naechsten Moment in epischen Gesaengen enden. Bei "Prey For Me" stuetzt ihn ein beinahe rap-artiger Beat, dann drueckt "Inglewood" noch eine Spur mehr Moderne aber auch Pomp durch die Boxen. Kleinkarierte moegen ankreiden, dass "Animal" durchaus die enge Freundschaft zu John Feldman (Produzent, u.a.5 SECONDS OF SUMMER, ATREYU, ONE OK ROCK, GOLDFINGER) oder Travis Barker vertont, dem Opener "Burn It" hingegen kann sein Hit-Charakter nicht ausgeredet werden. Im Anschluss wirken "Prey For Me" oder "The Innocent" wie poppig-polierte Ausfluege in Richtung Stadioncore, THE USED oder SLEEPING WITH SIRENS lassen gruessen.
"Out Of Control/3" vereint ein weiteres Mal Elektronika mit melodischem Metalcore und klingt mit seinen sieben Minuten Spielzeit eher nach einem LETLIVE.-Medley als langweilig. Summa summarum:  Immer dann, wenn sich "Strength in Numb333rs" der Grossspurigkeit hingibt, verliert der Sound des Trios an Druck und Dringlichkeit. Zwar weiss Butler stets rettend zur Hilfe herbeizueilen, dennoch hatte die Debut-EP von FEVER 333 mit ihrem Ueberraschungseffekt und der rohen Portion Wahnsinn schlicht ein paar mehr Gramm Eisen im Feuer.
 

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Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.