Plattenkritik

Flashguns - Passions Of A Different Kind

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Release Date: 14.10.2011
Datum Review: 16.12.2011

Flashguns - Passions Of A Different Kind

 

 

Da habe ich wohl zu sehr getrödelt mit der Review. Nach fünf Jahren und dem erst vor kurzem veröffentlichten Debüt lösen sich Flashguns aus England auf und ich hatte noch nicht einmal einen Satz zu Passions Of A Different Kind geschrieben.
Als spannend könnte sich jetzt natürlich die Frage erweisen, ob die Auflösung ein großer Verlust, verkraftbar oder gar ein Grund zur Freude ist.

Vorweg kann ich schon mal schicken, dass der letzte Punkt nicht zu trifft. Schon die ersten beiden Songs ihres Debüts Passions Of A Different Kind zeigen, dass die drei Briten vielleicht nicht auf Anhieb ganz vorne und ganz oben mitspielen hätten können. Ihr Handwerkszeug verstehen sie aber durchaus. Der Titelsong lässt gerade zu Beginn ganz kurz die Smiths durchblicken, um dann doch die Wendung zu einem formidablen Radiohitohrwurm zu machen. ‚No Point Hanging Around’ zieht es da schon mehr Richtung U2 (ohne dabei so blasiert zu wirken) und schafft es wie ‚Passions Of A Different Kind’ nach oben Richtung Pathos zu streben und dabei einen leicht schimmernde Konsenssongs abzuliefern.

Auch die restlichen von Luke Smith (Foals) oder Barney Barnicott (Arctic Monkeys, Kasabian) produzierten Songs bewegen sich fast alle über dem Durchschnitt der üblichen Britpop Bands. Vielleicht auch weil die Flashguns zwischendurch auch mal etwas über den Tellerrand geblickt haben. Die Gitarren dürfen dann auch mal drückender und breiter gespielt werden als üblich. Mit ‚Candles Out’ hat die Band dann leider einen allzu gefälligen Song geschrieben, der abwechselnd an Bombay Bicycle Club oder gar die Manic Street Preachers erinnert.
Der besser Kooks Song ist dann das darauffolgende ‚Good Breeding’ und auch die drei nächsten Songs sind Zitateraten auf hohem Niveau. Richtig aufhorchen lässt dann jedoch erst wieder der Schlusspunkt ‚Racing Race’. Die Gitarren schieben sich Richtung Blues ohne jedoch ihre englische Abstammung zu vergessen und der Sänger klagt und leidet schöner und intensiver als auf allen vorherigen Songs.

Letztendlich also doch irgendwie schade, dass sich die Flashguns aufgelöst haben, denn vielleicht hätten sie noch einen qualitativen Sprung beim zweiten Album schaffen können. Andererseits entgehen sie somit vielleicht auch dem Risiko in die Nichtigkeit abzudriften, wie z.B. Maximo Park oder die Kooks vor ihnen.

Tracklist:

1. Sounds Of The Forrest
2. Passions Of A Different Kind
3. No Point Hanging Around
4. The Beginning
5. Candles Out
6. Good Breeding
7. Heat & Fire
8. Come And See The Lights
9. Noah
10. Racing Race

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Kilian

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