so fühlte sich mein Magen nach dem ersten Probehören, denn bei der Produktion ihrer neuen EP hat der Fünfer aus Saarbrücken nicht gekleckert, sondern geklotzt. Eine dunkle und leicht hallende Soundwalze, die zu überzeugen weiß und der Mix des Basses ist mal wirklich gelungen: satt und fettig, wie ne Ochsen-Bulette. Äußerst positiv, da einige Produzenten heutzutage scheinbar dazu zu neigen, den Bass relativ dünn zu streuen.
All my rage will rise today der Titel ist Programm und zieht sich wie ein roter Faden durch die sechs Stücke, die seit Februar diesen Jahres in renommierten Läden erhältlich sind und klingen, als hätten The Crown und Hatebreed den unehelichen Beischlaf praktiziert und eine Band geboren, die auf ihrem Silberling definitiv angepisst klingt: Man geht raus und ersticht den laubenden Apfelbaum des Nachbarn mit einem Löffel. Death-Metal Riffing trifft auf Brooklyn-Gang-Shouts, die die tiefen Growles von Sänger Thorsten akzentuieren. Die bandeigene Stilumschreibung als Deathcore trifft hier zu wie die Faust aufs Auge und dürfte wohl Fürsprecher in beiden Lagern haben. Was mir persönlich fehlt, ist der letzte Kick. Irgendetwas, dass eine gewisse Monotonie (die leider irgendwann auftritt) beseitigt und den Hörer vom Anfang bis zum Ende fesselt. Doch dies ist auch nur meine subjektive Meinung. Ansonsten haben sich die Herren mit der CD-Verpackung mächtig ins Zeug gelegt: Sehr schickes Cover, multimediale CD, die u.a. Bilder und ein Video enthält. Letzteres zeigt die Herren bei der Live- und der Studioarbeit. Alles in Allem bin ich der Meinung, dass man Half Past Dead durchaus im Auge behalten sollte, alleine schon wegen Herrn Thorsten, der wirklich ein begnadetes Stimmchen hat. Diese CD ist ihre Euronen wert.
Release: 02.2006
Trackliste:
1 - smash the mirror
2 - like a slave
3 - nme
4 - behind my hands
5 - words are weapons
6 - covered with dust