Plattenkritik

Heartsounds - Drifter

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Release Date: 25.07.2011
Datum Review: 12.07.2011

Heartsounds - Drifter

 

 

Freundschaft ist etwas Wunderbares. Besser sogar noch, wenn sie in Verbindung mit Musik auftritt. Laura Nichol und Ben Murray kennen sich mit Beidem aus. Bereits seit vielen Jahren sind die beiden quasi unzertrennlich und teilen sich nach LIGHT THIS CITY noch immer als HEARTSOUNDS die Bühne. Mit mittlerweile auch fest besetzten Posten an Bass und Schlagzeug setzen die ehemaligen Studenten aus der Bay Area den Hochgeschwindigkeitstrip gen Poppunkhimmel fort, der laut „Drifter“ bereits zum Greifen nah scheint.

Veränderungen bietet der Nachfolger zu „Until We Surrender“ nur geringfügig - es darf also getrost die Katze im Sack erworben werden, wenn „Every Second Counts“ ab Sekunde vierzehn so vertraut und getrickst daherknüppelt, wie es sonst vielleicht A WILHELM SCREAM mit ihrer Gitarrenarbeit vormachen. Über „Drifter“ und „I Have Nobody To Betray“ türmt sich die Monsterwelle mit aalglattem melodischem Punkrock und den wirklich „heartsoundigen“ Männlein/Weiblein-Vocals wieder und wieder mächtig auf, bringt bei „Elements“ und „Don´t Talk With Your Mouth Open“ die besten Momente von alten NO USE FOR A NAME oder STRUNG OUT (nicht nur des Gastauftritts von Jason Cruz wegen) zusammen und verliert weder an Drive, noch an Qualität. Technisch versiert, aber nicht zu inbrünstig, und durchzogen von tollen mehrstimmigen Chören und Backingvocals bittet „Drifter“ um das dringende jugendliche Sonnenscheinverhalten oder um den großzügigen Nachschlag an Erdnussbutter. Ob klassisch „kalifornisch“ bei „Everything´s Going My Way“ oder als tragendes Durchatmen mit „Echo“ – Ben und Laura kauft man jeden Chorus schon im Ansatz ab. „Ihren Wurzeln, dem Punkrock“, wollten sich die Beiden nach den metallischen Ausflügen mit LIGHT THIS CITY wieder widmen – eine bessere Idee hätten sie nicht haben können. „Drifter“ steckt voller Energie trotz altbewährter Rezeptur und macht dicke Haken neben den Eigenschaften „Wiedererkennungswert“ und „Lebendgkeit“.
Wann immer es 2011 in unseren Breitengraden auch Sommer werden möchte, HEARTSOUNDS bringen den Badesee und das Sonnenbad direkt auf den Kopfhörer. Eine Freundschaft mit den sympathischen Kaliforniern gehört also klar zum guten Ton. Also Sound. HEARTSOUNDS. Eigentlich ganz einfach...

Tracklist:

01. Every Second Counts
02. Unconditional
03. Drifter
04. I Have Nobody To Betray
05. Elements
06. Race To The Bottom
07. Don't Talk With Your Mouth Open
08. Everything's Going My Way
09. Echo
10. You Are Not Your Body
11. Uncomfortably Numb
12. Nothing Happens For A Reason

Autor

Bild Autor

Moppi

Autoren Bio

Alt, langweilig, tierlieb.