Plattenkritik

Kenzari\'s Middle Kata / Nihilists - Split

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Info

Release Date: 01.12.2007
Datum Review: 05.02.2008

Kenzari\'s Middle Kata / Nihilists - Split

 

 

Mit dieser Split leisten KENZARI `S MIDDLE KATA und die NIHILISTS gekonnte, wenn auch keine perfekte Basisarbeit. Der oftmals vorherrschenden qualitativen Diskrepanz zwischen den jeweiligen Bands auf vielen, vielen Split- Cds konnten die hier vertretenen Bands aber entgehen. KENZARI `S MIDDLE KATA und die NIHILISTS spielen eindeutig in derselben Liga. Mit den ersten klängen der vorgelagerten KENZARI `S MIDDLE KATA wird schnell klar: Intentional progressive Songs mit emotionalem Drift bieten das Gerüst für teils ausufernde, immer irgendwie in Schräglage dahinrauschende Songs. Dabei deckt sich die Soundpalette von Indierock über Post- Punk und – Hardcore bis hin zu leichtem Experimentaleinschlag fast wie von selbst ab. Keine gestellte Attitüde, keine krampfhafte Künstlergeste versalzt die gut gelungene Klangsuppe. Lediglich der etwas über den klaffenden Songs stehende Kreischgesang ist bei den ersten zwei Hördurchgängen gewöhnungsbedürftig. Sehr hervorzuheben ist außerdem die Produktion der ersten fünf Songs, nämlich gleichermaßen druckvoll und transparent, genau wie es bei dieser Art von Musik sein sollte.

Die Nihilist schlagen grundsätzlich zwar in die gleiche Kerbe, lieben jedoch die härtere Gangart und den etwas forscheren Punch von Bands wie AT THE DRIVE IN, LONG DISTANCE CALLING oder auch ENVY und THE OCEAN. Die punktgenau eingespielten, druckvollen Songs bewegen sich im eher gesetzteren Geschwindigkeitslevel, was jedoch keinerlei Energieverlust verursacht. „Endless Somersault“ gebärdet sich als sprechende Soundwand mit kleinen Erkern, klaffenden Löchern und einer Menge verbauten Gitarren- Klinkern. Wenn man so die Fugen entlang rutscht bleibt man an den vielen kleinen Details hängen welche die zweite Seite dieser Split bietet. Und diese erscheinen in ihrer Aufschichtung clever geplant worden zu sein. Denn jedem der paar Songs wohnt eine eigene Dynamik inne die sich mit zunehmendem Hörverlauf auch im Gesamtbild sehr positiv bemerkbar macht. Also, wer mit etwas progressiveren Tönen und ehrlich gespielter, clever komponierter Musik etwas anfangen kann und trotzdem nicht seine Hardcore- und Punk- Wurzeln verleugnen möchte sollte hier auf jeden Fall reinhören. Am besten in die auf 222 Exemplare limitierte Vinylversion.


Tracks:

· Kenzari's Middle Kata
· 01. Golden Age
· 02. Roman à Clef
· 03. Supraeconomism Is The New Challange
· 04. Arch & Statue Log
· 05. This Means Controlled Organic Power Down!

· Nihilists
· 01. Into The Shoal
· 02. Endless Somersault
· 03. The Noose
· 04. Coma

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Sebastian K.

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